laut.de-Kritik

Der Klassiker "The Satanist" als Bühnenspektakel.

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Im Namen des Teufels: Wie kaum ein anderes Album im Extreme-Metal erhob sich Behemoths "The Satanist" binnen kürzester Zeit zum modernen Klassiker. Fans und Journaille zeigten sich gleichermaßen begeistert. Sogar Genrefremdlinge nutzten diese Platte, um Schwiegereltern oder Oma zu schocken. Mit "Messe Noire" machen Nergal und Co des Satans Sack nun richtig zu: Die CD bietet die gesamte Platte als grandioses Live-Spektakel.

In Nomine Diaboli: Fans der freundlichen Antichristen-Kapelle sollten beim Kauf teuflisch gut aufpassen. Es gibt diverse Formate zum Hören und Sehen. Allen gemein ist das Kernalbum. Die DVD glänzt mit kompletteren Konzerteindrücken, gelungener Optik und etlichen zusätzlichen Kernsongs früherer Scheiben. Die sorgfältige Auswahl des gewünschten Formats tut Not, um Enttäuschungen vorzubeugen.

In Nomine Luciferi: Der große Pluspunkt ergibt sich aus Behemoths Inszenierung und der zur Interaktion gewillten Crowd. Ihr Zusammenspiel steigert die Atmosphäre ins Bedrohliche. Musikalische Härte windet sich im lüstern kopulierenden Akt mit herrlich fieser Opulenz, die nach Pest und Ausschweifung duftet. "I saw the virgin's cunt spawning forth the snake." Das erstaunlich textsichere und dramaturgisch mit tollem Instinkt ausgestattete Publikum addiert mitreißende Begeisterung und spielt perfekt des Leibhaftigen fette Beute.

In Nomine Satanis: Behemoths Live-Umsetzung setzt mitunter tatsächlich einen im Vergleich zum Studiowerk anderen Akzent. Das zeigt sich besonders deutlich im Titelsong "Messe Noire". Das Original offenbart vor allem die rastlose Getriebenheit des Teufelsjüngers per treibender Geschwindigkeit. In der Show gibt Nergal hingegen den schillernden Verführer und dämonischen Zeremonienmeister des ewigen Verneiners. "I believe in Satan!"

In Nomine Daemonium: Ebenso folgen die Instrumente diesem gelungen suggestiven Duktus. Das tolle Solo zum Ende des Songs lässt alle Hektik der Studiokonserve fahren und verleiht seiner Aufführung die Anmut eines finsteren Tempels, der alle Tugendhaftigkeit zur Hölle schickt. Obwohl es für die Freunde des gepflegten Geschwindigkeitsrausches noch immer genug Passagen gibt, macht ihre 'weniger Koks, mehr Crowley'-Methode das gesamte Werk deutlich effektiver als schwarzmessianischen Ritus. "Corrupt me with your dignity!"

Trackliste

  1. 1. Blow Your Trumpets Gabriel
  2. 2. Furor Divinus
  3. 3. Messe Noire
  4. 4. Ora Pro Nobis Lucifer
  5. 5. Amen
  6. 6. The Satanist
  7. 7. Ben Sahar
  8. 8. In The Absence Ov Light
  9. 9. O Father O Satan O Sun!

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