laut.de-Kritik

Komplexe Bretter und rostige Jazznägel.

Review von

Matt Heavy hat gerade erst mit seiner Hauptband Trivium für einiges Aufsehen gesorgt. Klar, dass das Label Capharnaum in erster Linie mit seinem Namen promotet. Eigentlich handelt es sich bei der Band jedoch um das Baby der beiden Suecof-Brüder. Schon im Teeniealter gründeten Jason und Jordan die Band, lösten sie aber schon nach dem Release ihres Debüts vorübergehend wieder auf. Neben Matt und den Suecofs sind noch Monstrosity-Basser Mike Peggione und Martyr-Klampfer Daniel Mongrain mit von der Partie - allesamt Musiker, die ihre Instrumente exzellent beherrschen.

Den Opener "Ingrained" prügeln Capharnaum einem dermaßen brutal in die Ohren, dass man sich zwangsläufig vergewissert, keine CD von The Haunted im Player zu haben. Matts Gesang doch sehr nach Peter Dolving. Musikalisch fahren die Jungs aber ein ungleich komplexeres Brett. Was Jason und Daniel hier an Riffs, Breaks und Leads aus dem Ärmel schütteln - fantastisch.

Der Titeltrack legt anschließend unglaublich furios los, mischt aber zwischen die abgefahrenen Frickelparts auch ruhige Elemente und jazzige Einlagen. Kaum hat man eine Rifffolge bei "Perpetuate Catatonia" nachvollzogen, fliegt das nächste Break an den Latz, dem wiederum eine wahnwitzige Hetzjagd folgt.

Bei "Machines" und "Icons Of Malice" strapaziert Jason seine Stimmbänder, die etwas dunkler als Matts tönen und eher im Death Metal-Bereich zu verorten sind. In diesen Momenten rückt der Sound dann in die Reihen von Morbid Angel oder Pestilence. Auch das Drumming von Jordan soll nicht unerwähnt bleiben, der mit seinen 19 Jahren für manche Maulsperre sorgt.

Die glasklare hauseigene Produktion ist überaus gelungen: Gitarren- und Bassspuren klingen differenziert und stammen aus Jasons Audiohammer-Studio. Gemastert wurde "Fractured" anschließend von Jim Morris, der schon so manch eine Death Metal-Legende zurechtstutzte. Die Jungspunde von Capharnaum werden, so viel zeigt die Platte schon jetzt, in Zukunft sicher noch jede Menge Staub aufwirbeln.

Trackliste

  1. 1. Ingrained
  2. 2. Fractured
  3. 3. Perpetuate Catatonia
  4. 4. Machines
  5. 5. Icon Of Malice
  6. 6. Reins Of Humanity
  7. 7. Scourge Trial
  8. 8. Refusal

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