laut.de-Kritik
Die Schweden ballern herrlich vor den Latz.
Review von Michael EdeleAch nee, fünf Punkte also für Carnal Forge? Wer hätte damit gerechnet? Ok, ich geb's ja zu, die Jungs haben bei mir nicht nur nen Stein im Brett, aber so war ich hier sitze und meine Ohren festhalte: Wenn sie auf "The More You Suffer" ausschließlich vor sich hin bolzen würden, hätten sie sich mit weniger Zählern zufrieden geben müssen.
Dass dies nicht der Fall ist, liegt zum einen daran, dass die Jungs eben nicht nur wieder wild durch die Botanik brettern, sondern immer wieder mit Tempovariationen aufwarten und auch ein ganzes Stück technischer zu Werke gehen. Des Weiteren mimt Sänger Jonas Kjellgren nicht wieder die ganze Zeit den röhrenden Elch, sondern baut auch immer mal wieder die eine oder andere klare Gesangslinie ein, ohne dass er sich dabei irgendeine Blöße geben würde. Auch die überraschend großzügige Spielzeit von 45 Minuten ist bemerkenswert.
Natürlich sind diejenigen, die sich gerne mal die Rübe bürsten lassen, mit "The More You Suffer" ebenfalls bestens bedient. Der Opener "H.B.F. Suicide", "Destroy Life" oder "Divine Killing Breed Machine" ballern einem herrlich vor den Latz und lassen keine Wünsche offen. Auf der anderen Seite stehen aber leicht progressive Breaks und doppelläufige Gitarrenleads, die nach Maiden auf Speed klingen. Ohne die üblichen Slayer-Reminiszenzen geht natürlich auch hier nichts.
Die Gefahr, sich selbst zu limitieren oder zu kopieren, haben Carnal Forge auf "The More You Suffer" geschickt umgangen. Das Einzige, was ihnen mit der Scheibe passieren könnte, ist dass sie endlich mal den Erfolg einfahren, die sie in Thrash-Kreisen schon lange verdienen.
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