laut.de-Biographie
Cherry Poppin' Daddies
Mitunter braucht man einen langen Atem, wenn man sich als Band einen internationalen Namen machen will. Die Cherry Poppin' Daddies können davon ein Lied singen. Fast zehn Jahre lang spielten sich die Neo-Swing-Nerds aus Oregon die Finger wund, ehe sie mit dem Album "Zoot Suit Riot" den Jackpot knackten.
Als die drei Swing-Ska-Punkrock-Fanatiker Steve Perry (Gesang), Dan Schmid (Bass) und Dana Heitmann (Trompete) im Jahr 1989 zusammen mit befreundeten Musikern die Band Cherry Poppin' Daddies gründen, ahnt noch keiner der Beteiligten, welche Achterbahnfahrt der Emotionen in den Folgejahren auf sie zukommen wird: "Die ersten Jahre herrschte Chaos. Wir waren zwar immer nah dran, aber so richtig durchgestartet sind wir nie", erinnert sich Sänger Steve Perry.
Die ersten Jahre prägen endlose Tourneen mit Fishbone, Let's Go Bowling und The Mighty Mighty Bosstones, permanente Personalwechsel und Alben-Veröffentlichungen, die zwar den Underground bei Laune halten, aber nur wenig Begeisterung im Mainstream-Lager wecken.
Erst mit dem Compilation-Werk "Zoot Suit Riot" sorgen die Cherry Poppin' Daddies im Sommer 1997 auch in der Oberliga für gespitzte Ohren. Plötzlich ist die Band ganz dick im Geschäft: "Das war eine verrückte Zeit. Auf einmal hatten uns alle auf dem Schirm", sagt Bassist Dan Schmid.
"Zoot Suit Riot" erntet in den Staaten Doppel-Platin und sorgt für vollbesetzte Konzerthallen rund um die Welt. Mit ihrem skurrilen Mix aus Jazz, Swing, Rock und Punk markieren die Amis den Startschuss für eine ganze Welle neuer Bands, die sich mit ähnlichen musikalischen Federn schmücken.
Der Höhenflug dauert jedoch nicht lange. Bereits das Nachfolge-Album "Soul Caddy" bringt die Band im Jahr 2000 zurück auf den Boden. Die Platte verkauft sich schlecht, was zur Folge hat, dass die Daddies schneller als erwartet wieder vom öffentlichen Radar verschwinden.
Nach einer knapp siebenjährigen Schaffenspause wagen sie im Jahr 2008 mit dem Album "Susquehanna" einen ersten Comeback-Versuch, jedoch mit wenig Erfolg. Abermals zieht sich das Kollektiv zurück.
Im Jahr 2014 dann der zweite Anlauf: Mit dem Album "White Teeth, Black Thoughts" will sich die Band endlich zurück ins Geschehen katapultieren. Steve Perry ist überzeugt, das es diesmal klappt:
"Wir sind jetzt wieder bereit. Sind die Songs tanzbar, haben sie die richtige Attitüde, fühlt das Publikum den Beat, dann spielt alles andere erst einmal keine Rolle. Genau das hebt unsere neuen Songs von den B-Movie Klischees vieler Swing-Bands ab."
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