laut.de-Biographie
Colder
Er ist eher Quereinsteiger als Musiker und Produzent. Denn er kommt vom Visuellen - der Filmer und Grafikdesigner Marc Nguyen Tan alias Colder. 1974 in Paris geboren, beginnt er ein Studium der Filmwissenschaften. Nach dem Abschluss tritt Nguyen Tan eine Stelle als Junior Art Director bei Grolier Interactive an. Später wird er Art Director im Shaman Designstudio.
Außerdem arbeitet er für TV-Kanäle wie den Spartensender Eurosport. Gemeinsam mit Benoit Emery, den er bei Shaman kennen lernt, gründet Nguyen Tan im Mai 2000 Le Cabinet Paris, die später auch für den Modemacher Kenzo eine Kampagne für dessen Internetauftritt unter dem Namen Hybrid entwickeln.
Als seine wichtigsten musikalischen Einflüsse bezeichnet Colder die Einstürzenden Neubauten sowie Coil. Die erste Platte des acht- oder neunjährigen Nguyen Tan ist Depeche Modes "Black Celebration" auf Tape - so ganz genau weiß er es auch nicht mehr.
Neben den Designer-Aktivitäten arbeitet Tan an musikalischen Entwürfen für eine Platte, die er schon länger in Angriff nehmen will: Musik, die sich seiner Vorstellung nach auf ihr Inneres bezieht. Intime Klänge, die er bislang bei anderer elektronischer Musik nicht gefunden hat. Deren Entstehen zieht sich allerdings gehörig in die Länge. Trevor Jackson zeigt sich von Nguyen Tans Demoversionen angetan und nimmt den Franzosen für das Londoner Label Output Recordings unter Vertrag.
Unter dem Pseudonym Colder erscheint schließlich 2003 sein dunkel gehaltenes Debütalbum "Again", das vor allem in England Begeisterung auslöst. Sunday Times und NME küren "Again" zur Platte der Woche und das Magazin Jockey Slut zeichnet es gar als Platte des Monats aus. Nicht nur diese Publikationen ziehen einen Vergleich mit Joy Division, Kraftwerk oder Can.
Im Anschluss geht Colder mit Liveband auf Tournee, die ihn vom europäischen Festland über Großbritannien und die USA bis nach Australien führt. Während dieser Tour arbeitet er an neuem Material für die nachfolgende Platte "Heat".
Die Scheibe besticht durch eine dichte und von einer dunklen Atmosphäre getragenen und dennoch groovenden Mischung aus Elektronik und Akustikklängen. Etwas Dub und Pop runden den Mix ab. Stellenweise erinnert die Platte, die im Sommer 2005 in den Läden steht, gar an Suicide.
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