laut.de-Kritik
Guter alter Death/Thrash der schwedischen Prägung.
Review von Michael EdeleWer sich wie ich gefragt hat, was der saft- und kraftlose In Flames-Furz letzte Woche denn sollte, darf seine Löffel in Richtung Corporation 187 offen halten. Die Jungs besitzen einfach die Portion Wut, die es benötigt, um den melodischen Death/Thrash Metal schwedischer Prägung glaubwürdig rüberzubringen.
Innovationen lassen Corporation 187 (nicht zu verwechseln mit dem Projekt des Pestilence-Gitarristen C-187) dabei allerdings vollkommen außen vor und setzen weitgehend auf die Wutkarte. Somit ist eigentlich von vorneherein klar, wer sich "Newcomers Of Sin" zulegen wird: Fans der alten Dark Tranquillity und Neurosis, die es lieber hart und schnell auf die Nuss mögen, anstatt sich in zu vielen Spielereien und Experimenten zu verlieren.
Die bekommen mit "Provoking The Prophet" einen klassischen Einstieg geliefert, der eine absolut gelungene Mischung aus Härte und Melodie abfeiert. Ein ähnlich ausgewogenes Verhältnis legt auch "Question The Light" an den Tag, wohingegen Fans von hoher Geschwindigkeit an dem wie die Feuerwehr abgehenden "My Sickness" und dem an Dark Tranquillity erinnernden "Teaching The Sick, Feeding The Dead" ihre helle Freude haben werden.
Nummern wie das im melodischen Midtempo angesiedelte "I'm The New Messiah" oder auch der schleppende Rausschmeißer "Suffer As One" zeigen, dass die Schweden durchaus auch auf Variation achten. Dafür spricht auch der Titeltrack, der mit sehr melancholischen Riffs und Melodien arbeitet, die wegen der extremen Vocals eben ein wenig an Neurosis erinnern. Doch gerade die monotonen Shouts nehmen der Scheibe auf Dauer ihre Spannung.
Außerdem sind mit "Virus Nation", "Madhouse" (kein Anthrax-Cover!) und dem instrumentalen "Precession" noch drei Nummern auf der Scheibe, die zwar ok sind, aber leider auch nicht mehr. Mit ein oder zwei Tracks, die aus dem Rest heraus stechen und wirklich hängen bleiben, wäre hier durchaus noch was zu holen. Wenn bis zur nächsten Scheibe allerdings wieder sechs Jahre vergehen, ist es müßig, darüber zu sinnieren.
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