laut.de-Kritik

Comeback mit viel Schatten und wenig Licht.

Review von

Im Rennen um die Rechte des Bandnamens hatte Ur-Bassist Harley Flanagan im vergangen Jahr die Nase knapp vorn. Ex-Shouter John Joseph musste klein beigeben und sich mit dem Namen Cro-Mags "JM" zufriedengeben. Nun schaltet der stiernackige Basser und Frontbrüller auch in punkto neuer Musik zwei Gänge hoch. Nach der Veröffentlichung eines EP-Doppelpacks im vergangenen Jahr ("Don't Give In", "From The Grave") legen Harley Flanagan und seine drei Mitstreiter Gabby Abularach, Rocky George und Garry Sullivan mit "In The Beginning" nach.

Knapp zwanzig Jahre nach ihrem letzten Studioalbum "Revenge" will es die New Yorker Hardcore-Institution also noch einmal wissen. Knapp 40 Minuten nach dem ersten Powerchord kehrt unter den Anhängern der frühen Band-Werke allerdings Ernüchterung ein.

Natürlich prügeln Harley und seine Mitstreiter von Beginn an auf alles ein. Der satt produzierte, schwermetallische Sound passt auch wie Arsch auf Eimer. Aber all die Raketen, die da im Zweiminutentakt über die Brooklyn-Bridge gejagt werden, wollen irgendwie nicht so richtig zünden.

Woran das liegt? Nun, Harley Flanagan ist sicherlich kein begnadeter Sänger. Im Vergleich zum Organ von John Joseph fehlt es ihm einfach an Ausdruck und Dynamik. Harley kann grunzen und brüllen, allerdings auch nur auf einem Ton. Das funktioniert vielleicht einen Song lang ganz gut. Auf Albumlänge jedoch machen sich vor den Boxen bald Frust und Langeweile breit.

Neben der niveauarmen Gesangsvorstellung brettert auch der Background nur stoisch und monoton seinen Stiefel runter. Laut und fett ist das alles, keine Frage, in der Grunddynamik ist man dem brachialen Treiben einer Championsleague-Combo wie Pro Pain beispielsweise sehr nah. Aber im Gegensatz zu den jüngsten Werken von Gary Meskil und Co. bleibt von "In The Beginning" so gut wie nichts hängen.

Lediglich die gemeinsam mit Phil Campbell eingeprügelte Friedhofshymne "From The Grave" und der alte, ST-Erinnerungen weckende Bulldozer "No One's Victim" lassen aufhorchen. Hier hinterlassen punkige Drums, fette Powerchords und zwischendurch eingestreute filigrane Licks durchaus Spuren. Der Rest des Albums aber hinkt im Windschatten hinterher.

Trackliste

  1. 1. Don't Give In
  2. 2. Drag You Under
  3. 3. No One's Victim
  4. 4. From The Grave
  5. 5. No One's Coming
  6. 6. PTSD
  7. 7. The Final Test
  8. 8. One Bad Decision
  9. 9. Two Hours
  10. 10. Don't Talk About It
  11. 11. Between Wars
  12. 12. No Turning Back
  13. 13. There Was A Time

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