laut.de-Biographie
Diablo
Wenn man an Metal aus Finnland denkt, hat man zunächst Power Metal oder die HIM-Sippschaft im Kopf. Dann gibt es da jede Menge exzellenter Bands mit starkem Gothic-Einschlag und noch ein paar Humppa-Verrückte. An Bands, die klassischen Bay-Area-Thrash mit moderneren Elementen vermischen, denkt man weniger. Dabei gibt es seit Mitte der 90er Diablo, die jene Fahne auch in Finnland hoch halten.
Die Rede ist von Rainer Nygård (Gesang, Gitarre) Marko Utriainen (Gitarre), Aadolf Virtanen (Bass) und Heikki Malmberg (Drums) die ab 1995 unter dem Namen Diablo Brothers und mit einem anderen Drummer namens Timo Kemppainen drei Demos veröffentlichen. 1999 bringen sie die selbstfinanzierte EP "Princess" raus, die Poko Records umgehend lizenziert und vertreibt.
Ein Jahr später erscheint auch schon der erste Longplayer "Elegance In Black", der sowohl national als auch international für Aufsehen sorgt. Auf dem Album landet eine Coverversion von ABBAs "Dancing Queen".
Über einige Gigs in Finnland gehen die Live-Aktivitäten leider nicht hinaus, und so muss sich der Rest Europas gedulden, bis es 2002 mit "Renaissance" neues Kraftfutter aus Skandinavien gibt. Das Album erscheint in Finnland schon Anfang des Jahres, im Rest Europas erst mit einiger Verzögerung.
Wieder stößt die Mischung aus Thrash Metal à la Testament, Slayer oder Forbidden und ein paar anderen Einflüssen auf offene Ohren.Bei dem Album greift das Quartett auf die Hilfe von einem Kerl namens Paleface zurück, der in der finnischen Rap-Szene so ziemlich die größte Nummer ist. Zu "Angel" drehen sie ein Video ab.
Auch für "Renaissance" findet keine flächendeckende Tour statt, denn es reicht entweder wegen der Kohle oder wegen den Daytime Jobs oder wegen beidem nicht, sich aus Finnland raus zu bewegen. Das könnte sich in der kommenden Zeit ändern. Denn inzwischen haben Diablo mit Drakkar Records einen anständigen Vertrieb für den Rest Europas gefunden, der die Band hoffentlich auch auf Tour schickt. Der Release von "Eternium" verzögert sich für die Länder südlich Finnlands dennoch um mehrere Monate. Aber das Warten hat sich gelohnt.
"Eternium" klingt noch frischer und mischt skandinavische Leads mit an Machine Head, Meshuggah oder Fear Factory erinnernden Riffs und klaren, aggressiven Vocals. Vor allem im heimischen Finnland startet die Scheibe richtig durch, aber selbst dort reicht es wieder nicht zu einer anständigen Tour. Im Rest Europas wie immer Fehlanzeige - nicht unbedingt hilfreich, wenn man seinen Bekanntheitsgrad etwas ausbauen will.
Stattdessen verschwindet das Quartett im August '05 wieder im Studio, um am Nachfolger zu arbeiten. In Finnland erscheint die Single zum neuen Album "Mimic47" im Dezember und steigt direkt auf Platz eins der Charts ein. Auch das Album belegt Anfang 2006 den ersten Platz, doch in Deutschland muss man sich noch eine Weile gedulden.
Hier erscheint der Longplayer erst Ende Februar. Die Songs vermischen wieder Härte, Melodie und Melancholie, wie es nur die Finnen schaffen. Mit "A View To Kill" liefern Diablo zudem eine neue Coverversion des Duran Duran-Hits ab. Während der Popkomm 2006 schafft es das finnische Label endlich, der Band auch einen grandiosen Gig in Deutschland zu beschaffen. Im Februar 2007 kommen sie im Vorprgramm von Tarot auch auf ein paar weitere Konzerte in Deutschland vorbei und machen auch in Aschaffenburg Station.
Doch anscheinend ist Drakkar mit der Band nicht wirklich glücklich, denn sie lassen sie ziemlich lange zappeln mit der Entscheidung, ob sie das nächste Album noch vertreiben wollen oder nicht. Anstatt lange auf eine konkrete Aussage zu warten, schreiben sie lieber eifrig neues Material, das sie unter dem Namen "Icaros" aufnehmen. In Finnland landen sie schließlich beim kleinen Sakara Records-Label, wo auch die Kollegen von Stam1na unter Vertrag stehen.
Schließlich fällt bei Drakkar doch noch der Groschen: Ende August erscheint "Icaros" auch in Deutschland und dem Rest Europas.
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