laut.de-Biographie
George Ezra
"Ich hatte gerade erst meinen Manager getroffen und beschlossen, alles erst einmal ein Jahr so laufen zu lassen, bevor wir versuchen, irgendjemanden zu kontaktieren." Blöd gelaufen. Oder auch nicht. Schließlich unterbreitet Columbia Records dem damals 18-jährigen Collegestudenten nach nicht einmal einem Dutzend Gigs bereits ein Vertragsangebot.
George Ezra ist wohl das Musterbeispiel dafür, was man unter einem Senkrechtstarter versteht. Mit 17 beginnt er ein Songwriting-Studium am Institute of Modern Music in Bristol. Ein Jahr später schmeißt er dieses - er hat fünf Songs fertig und einen Plattendeal in der Tasche. Ein weiteres Jahr später spielt er auf dem Glastonbury.
Kurz darauf erscheint die erste EP "Did You Hear The Rain?". Der daraus stammende Song "Budapest" erobert Platz 68 der britischen Charts, die BBC-Prognose "Sound of 2014" verspricht ihm den Durchbruch.
Und tatsächlich: nach einer Tour durch England und Europa schafft es "Budapest" in die Top Ten der deutschsprachigen Länder, Italien und den Benelux-Staaten. In Deutschland folgt eine Gold-Auszeichnung für 150.000 verkaufte Einheiten. Nach diesem Erfolg auf dem Festland entert die Single zum zweiten Mal die Charts der britischen Heimat - diesmal heißt es Platz 4.
Im Vorfeld des Ende Juni 2014 veröffentlichten, ersten Longplayers präsentiert Ezra außerdem die zweite EP "Cassy O'". Zum gleichnamigen Song sagt er: "Ich mag es eigentlich nicht, darüber zu reden, wovon meine Lieder handeln, aber auf vielen mache ich mich über mich selbst lustig. Unter anderem auch bei 'Cassy O'', in dem ich über meine eigenen, gedanklichen Klischees spotte."
Der Titel seines Debüts "Wanted On Voyage" kommt nicht von ungefähr. Eine Reise, die der Sänger im Sommer 2013 unternahm, inspirierte einen Großteil davon. "Ich besuchte Paris, Amsterdam, Kopenhagen, Malmö, Wien, Mailand und Barcelona", erzählt er. "Es war das erste Mal, dass ich jemals etwas über einen längeren Zeitraum ganz alleine gemacht habe. Es war toll. Ich habe festgestellt, dass ich mich selbst ganz gut leiden kann.
Auch der Nachfolger "Staying At Tamara's", den Ezra im März 2018 veröffentlicht, ist von einer Reise inspiriert: Bei Airbnb-Partnerin Tamara in Barcelona findet er Inspiration, die sich in mal unbeschwerten mal melancholischen Songs über das Loslassen niederschlägt.
Das stärkste Ass im Ärmel ist für George Ezra neben den durchdachten Singer/Songwriter-Kompositionen vor allem seine tiefe, soulig-bluesige Stimme, mit der er glatt Johnny Cash Konkurrenz machen könnte. Als Einflüsse gibt er namhafte Künstler wie Woody Guthrie und Bob Dylan an. Und er ist auf dem besten Weg, in deren Fußstapfen zu treten.
Von Nervosität angesichts des rasanten Aufstiegs ist bei dem jungen Engländer nichts zu spüren: "Ich gehe einfach nur auf die Bühne und singe. Ich hebe jetzt nicht ab, nur weil ich Musiker bin. Ich bin nur ein Typ mit einer Gitarre, mehr nicht" So ganz fassen kann Ezra den Erfolg allerdings auch später noch nicht: "Du weißt nicht, warum das alles passiert - du machst es einfach mit.", erzählt er bodenständig.
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