laut.de-Biographie
Haggard
Schon kurz nachdem Gitarrist und Shouter Asis Nasseri Haggard 1991 in der Münchner Umgebung zusammen mit Drummer Luz Marsen gründet, ist klar, dass sie sich trotz ihrer Vorliebe für Death und Thrash Metal von den meisten anderen Bands dieses Genres unterscheiden. Zwei Jahre später erscheint das erste Demo, es sorgt schon für deutlich mehr als nur einen Achtungserfolg, den sie mit der selbstproduzierten EP "Progressive" nicht nur bestätigen, sondern auch übertreffen. Noch ohne Label im Rücken organisieren sich Haggard einen Platz im Vorprogramm von Amorphis und Desultory und stellen sich dabei auch der breiteren Masse vor.
Doch die Experimentierfreudigkeit der Band scheint erst richtig geweckt zu sein, denn die Stücke bekommen einen immer deutlicher hervortretenden, klassischen Anstrich. Das führt dazu, dass sie neben einem Pianisten auch eine Sopranistin, eine Cellistin und eine Violinistin fest in die Band mit aufnehmen. Diese sind auf dem Promotape "Once... Upon A December's Dawn" zum ersten Mal zu hören, und das Gemisch geht auf. Die ganze Bagage geht mit den dänischen Illdisposed und den deutschen Disgust 1995 auf Tour. Da die Reaktionen auf die Band durchwegs positiv sind, beschließen sie, das Konzept noch zu erweitern, und auf einmal gehören insgesamt 16 Mitglieder zum Line-Up von Haggard.
Das komplette Ensemble ist auf der '97 erscheinenden "And Thou Shalt Trust The Seer" zu hören. Dass die klassischen Musiker dabei nicht nur wie zusätzliches Beiwerk klingen, sondern sich homogen in das von Gitarre, Bass und Drums gelegte Musikbett einfügen, spricht nur für die kompositorische Klasse von Gitarrist und Frontmann Asis Nasseri. Textlich befasst er sich mit der Biographie und den Weissagungen des französischen Sehers Michael de Notre Dame (Nostradamus). Passend zum Thema sind die Texte nicht nur in Englisch, sondern auch auf Französisch und Latein intoniert. Zusammen mit Atrocity bestreiten sie ihre nächste Tour, auf der sich jedoch auf den Chor verzichten, da dieser aus Mangel an Platz und Geld leider nicht durch ganz Deutschland, Österreich und die Schweiz zu karren ist. Ende des Jahres starten sie dann ihre erste Headlinertour mit Tristania und Solefald.
Da sich solche Monumentstücke wie "In A Pale Moon's Shadow" (von dem es auch eine VHS-Aufnahme gibt) nicht über Nacht komponieren lassen, vergeht eine gewisse Zeit, ehe sich Haggard 2000 mit ihrem nächsten Werk "Awaking The Centuries" zurück melden. Endlich haben sie mit Drakkar ein finanzstarkes Label im Rücken, das der Band auch eine anständige Grundlage und Promotion bieten kann. Sie setzen darauf nicht nur musikalisch ihren Weg zwischen Klassik und Metal konsequent und immer besser fort, sondern arbeiten auch das Nostradamus-Konzept noch weiter aus. Um ihre musikalischen Visionen noch genauer umzusetzen, greifen sie auf die gesangliche Unterstützung des neuen Moskauer Rundfunk-Chors zurück. Von den im Februar 2001 stattfindenden Konzerten in Mexiko machen sie Mitschnitte, die im Herbst des Jahres sowohl als CD als auch als DVD unter dem Titel "Awaking The Gods - Live In Mexico" erscheinen.
Um dem nächsten Wurf namens "Eppur Si Muove" (italienisch: "Und sie dreht sich doch") sowohl textlich als auch musikalisch gerecht zu werden, vergeht wieder einige Zeit. Es ist Ende März 2004, als sich Haggard mit diesem beeindruckenden Werk zurückmelden. Inzwischen gehören 20 Personen zum Line-Up, die die Geschichte um das Leben des italienischen Philosophen und Mathematikers Galileo Galilei gekonnt umsetzen. Eine Kostprobe davon geben sie auf dem Summer Breeze 2005 und auf dem With Full Force und gehen im Oktober bereits wieder auf Tour.
Schon Ende des Jahres beginnen die Vorbereitungen auf das nächste Album. Die ziehen sich aber gehörig in die Länge. Zum einen streuen sie diverse Gigs und Festivals 2006 ein, zum anderen orientiert sich Asis dieses Mal nicht an einem historischen Vorbild, sondern entwirft selbst eine Geschichte, die dem neuen Album als textliche Grundlage dienen soll. Das dauert alles seine Zeit, doch im Frühjahr 2007 geben sie mit "Tales Of Itharia" zumindest schon einmal den Titel des neuen Werks bekannt. Dass als Erzählstimme der ehemalige Rage-Drummer Mike Terrana fungiert, wurde ebenfalls bereits verraten.
Doch Ende des Jahres liegt das Album immer noch nicht in den Regalen und auch 2008 ist schon über die Hälfte rum, ehe die Scheibe Ende August tatsächlich erscheint. Im September startet die Tour durch Europa, die sich bis in den Herbst hinein zieht.
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