laut.de-Biographie
Holger Zilske
Es gibt Ereignisse in einer Musikerkarriere, die streicht man sich rot im Kalender an. Als den Berliner Produzenten 2008 die Anfrage des Offenbacher Labels Playhouse ereilt, einen Longplayer zu produzieren, dürfte das so ein Termin gewesen sein.
Schließlich gelten Roman Flügel, Jörn-Elling Wuttke, Ata und Heiko M/S/O bei der Auswahl ihrer Artists als überaus kritisch. Nur wenige Produzenten bekommen überhaupt die Chance auf ein Playhouse-Release. Dass die Anfrage ausgerechnet bei Zilske auf dem Tisch landet, hat denn auch gute Gründe.
Mit einer Vielzahl von hochkarätigen Releases, die unter dem Projektnamen Smash TV auf Ellen Alliens Bpitch Control-Label erscheinen, macht sich Holger Zilske seit 2001 einen Namen. In den ersten Jahren ist Michael Schmidt als eine Hälfte von Smash TV noch mit von der Partie.
Ab 2003 wandelt sich Smash TV zusehends zu Holgers Soloprojekt, weil sich Kumpel Schmidt gegen die Karriere als professioneller Musiker und Produzent entscheidet. Zilske kniet sich in der Folge noch mehr rein und veröffentlicht ab 2006 nicht nur als Smash TV, sondern auch unter seinem bürgerlichen Namen.
Während die Releases von Smash TV mit beiden Beinen im Club stehen, pflegt er als Holger Zilske eine experimentierfreudigere Interpretation elektronischer Tanzmusik. "Als ich von Playhouse gefragt wurde, ein Album zu produzieren, habe ich zunächst viel Zeit damit verbracht, mir ein Konzept zu überlegen. Es sollte nicht nur eine lose Ansammlung von Tracks oder DJ-Tools sein. Ich wollte ein Album machen, das man zu Hause anhören kann, ohne dabei von aggressiven und harschen Sounds genervt zu werden. Gleichzeitig sollte es aber auch im Club funktionieren", erklärt Holger Zilske.
Mit seinem ersten Artistalbum "Holz", das 2009 erscheint, löst er diesen Konflikt auf sehr souveräne Art und Weise. Die zehn Tracks weisen Zilske einmal mehr als einen Studionerd aus, der genau weiß, wann er wie an welchem Knöpfchen drehen muss. Die ausgefeilte Produktion findet in abwechslungsreichen und beim ersten Hören beinahe etwas spröden Arrangements ihre Ergänzung.
Noch keine Kommentare