laut.de-Biographie
Johnny Liebling
Wenn es um eine hierzulande einzigartige Mischung aus Jazz, Polka, Schlager samt lateinamerikanischer Elemente geht, dann fällt sicher der Name Johnny Liebling. Die fünfköpfige, wahrscheinlich älteste Newcomerband der Welt, besteht aus Kris Kiel (Gesang, Piano, Samples), Ralph Beulshausen (Gesang, Trompete), Martin Fekl (Piano, E-Gitarre), Kim Kiesling (Bass) und Rüdiger Hensel (Schlagzeug).
Der Kern der heutigen Formation stammt aus einer Band, die sich als Lovekrauts Mitte der neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts erste Meriten bei Live-Auftritten erspielt. Der große Erfolg stellt sich aber nicht ein. Sänger Chris Kiel erhält die Chance, bei einem Majorlabel ein Album zu produzieren – das dann aber doch nicht erscheint. Trotzdem lässt sich die Leidenschaft zur Musik auch bei den anderen Mitstreitern durch mancherlei Fehlschläge nicht austreiben.
Schließlich findet sich die heutige Besetzung und beginnt, in und um Hamburg mit kleinen Gigs Aufsehen zu erregen. Der Mix aus persönlich gelebter Authentizität in ungewöhnlicher Klangverkleidung kommt an, und schließlich finden sich Johnny Liebling im Studio wieder. Das Album "Dope Jazz" erscheint im Jahr 2003. Der große Durchbruch findet noch immer nicht statt. Doch unbeirrt bleibt die Band am Ball und erspielt sich eine immer größer werdende Schar an Anhängern. Kim Kiesling erläutert es so: "Die Resonanz auf unsere nur per Mundpropaganda angekündigten Bar-Gigs war ungeahnt". Und Martin Fekl ergänzt: "Vielleicht auch, weil wir eben nicht danach geschielt haben, ob das jemand so hören wollte oder nicht". Die Zahl der Zuhörer, denen gerade dieses etwas Andere, Ungeglättete in den Darbietungen hervorragend gefällt, bestärkt die Combo in ihrer Art, Musik zu machen.
2005 erscheint mit "Goldene Zeiten" ein zwar Liebling-typisches, aber dennoch ungewöhnliches Album, das so manch herkömmliche Hörgewohnheit auf den Kopf stellt – und gerade damit punktet. Die überzeugenden Geschichten über das Leben jenseits einer heilen Bürgerwelt, verpackt in durchaus unorthodoxe und doch vertraute Klänge machen Appetit auf mehr von Johnny Liebling.
2007 folgt das Album "Nur nicht nach Haus". Die Band um Sänger Kris Kiel lässt sich nach wie vor nicht in eine der üblichen Deutschrock-Schubladen pressen und präsentiert 13 neue Songs im mittlerweile schon typischen Johnny Liebling-Stil - unangepasst, schräg, und mit textlich ausgefeilten Elementen versehen.
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