laut.de-Biographie
Kingdom Come
Böse Zungen behaupten, es gebe kaum einen Metal-Musikanten auf dieser Erde, der noch nicht bei Kingdom Come gespielt hat. Das ist natürlich übertrieben. Nichtsdestotrotz verfügen nur die wenigsten Bands über einen Stammbaum mit nahezu 30 (!) ehemaligen Mitgliedern.
Kingdome Come ist Lenny Wolf. Punkt. Zwar stehen dem deutschen Sänger bei der Gründung der Band im Jahr 1987 noch die Kollegen Danny Stag, Rick Steier, Johnny B. Franck und James Kottak zur Seite. Doch keine zwei Jahre später zerbricht das Kollektiv aufgrund "unüberbrückbarer interner Differenzen".
Das Ergebnis: Mit zwei erfolgreichen Alben ("Kingdom Come", "In Your Face") und diversen Tour-Erinnerungen (Metallica, Bon Jovi, Scorpions, Ratt) im Gepäck nimmt der Frontmann die Geschicke der "Band" fortan selbst in die Hand und schart zur Umsetzung seiner musikalischen Visionen nur noch Angestellte auf Abruf um sich.
Das hat zur Folge, dass in den nächsten 20 Jahren nahezu dreißig verschiedene Musiker an insgesamt zehn Alben beteiligt sind. Diese präsentieren sich wahlweise im klassischen Hardrock-Gewand der alten Schule ("Hands Of Time") oder als moderne Gegenwarts-Verneigung ("Independent").
Die permanenten Line Up-Wechsel sind dem Sänger kein Dorn im Auge: "Natürlich ist es schön, wenn eine Band über Jahre wachsen kann. Das hat bei Kingdom Come aber selten funktioniert. Ich schreibe niemandem nach der Schnauze. Damit kann nicht jeder umgehen."
So richtig erfolgreich sind Kingdom Come vor allem während der ersten fünf Jahre. Allein das selbstbetitelte Debütalbum geht in Amerika über eine halbe Million Mal über den Ladentisch. Mitte Der Neunziger kräht aber kein Hahn mehr nach erdigen Hardrock-Klängen. So werden die Hallen zunehmend kleiner und die Plattenverkäufe gehen immer weiter zurück.
Doch der Kingdom Come-Mastermind lässt sich nicht entmutigen und veröffentlicht bis zum Jahr 2009 in regelmäßigen Abständen weiter fleißig Alben.
Zwei Jahre später kommt die Greatest Hits-Compilation "Rendered Waters" auf den Markt, ehe sich Lenny Wolf Anfang 2012 wieder mit neuen Songs beschäftigt. Diese nimmt er noch im selben Jahr im eigenen Hamburger Studio auf. Bis auf einige von Eric Förster beigesteuerte Sologitarren stammen sämtliche Instrumente auf dem im April 2013 veröffentlichten Album "Outlier" vom Sänger selbst:
"Insgesamt eineinhalb Jahre Kampf und Wahnsinn liegen hinter mir. Aber es hat sich gelohnt. Ich bin nun einmal Idealist und muss mich auf immer neue Reisen begeben. Der Weg des Berechenbaren war nie meine Erfüllung."
Noch keine Kommentare