laut.de-Kritik
Erfrischender Pop und banale Abzüge aktueller Trends.
Review von Andrea Topinka"Cut My Hair": Bei dem Titel denkt der eine oder andere wahrscheinlich erstmal an The Whos "Quadrophenia". Gecovert hat Nadine Vasta aka Luca Vasta den Song glücklicherweise nicht, sondern nur den Namen übernommen und Teile des Refrains den ersten Songzeilen ("Why should I care, if I have to cut my hair?") entlehnt: "Cut my hair, cut my hair, wanna see if I care / When it falls to the floor, will you love me more?". Ende der Gemeinsamkeiten.
Mit Rockopern über Mods hat Vasta offensichtlich nichts am Hut. Stattdessen hüllt ihr Debüt "Alba" Standard-Geschichten vom Erwachsenwerden in ein Gewand aus nach vorne treibendem Elektro-Pop, wie die Vorabsingle "Cut My Hair", und sanften Downtempo-Nummern ("Wicked Games"). Oder anders gesagt: Die Gelegenheits-Viva-Moderatorin strebt danach, als Kreuzung aus Ellie Goulding und Lorde von deren Erfolgen zu profitieren.
Natürlich wundert man sich, ob die Platte ohne diese Chartstürmer genauso klingen würde. Das Ergebnis klingt allerdings ziemlich catchy und gar nicht mal schlecht gemacht. Hochwertige Unterstützung erhielt die Damen aus Nordrhein-Westfalen nämlich von Daniel Schaub, der unter anderem für Lena Meyer-Landrut und Casper komponierte und spielte, und Olaf Opal, der, bevor er Bands wie Juli oder die Sportfreunde Stiller produzierte, auch für The Notwist tätig war.
Während bei "Cut My Hair" nach ein paar Hördurchgängen starke Abnutzungserscheinungen auftreten – nicht zuletzt wegen der platten Lyrics – bietet "Alba" eine Auswahl an fesselnden Pop-Momenten, die meist dann zustande wirken, wenn Luca Vastas ausdrucksstarke Stimme im Zentrum steht.
Besonders gut zur Geltung kommt diese, wenn sie, begleitet von düsteren Beats, in "Black Tears, White Lies" zwischen Verzweiflung und Euphorie schwankt. Die Ballade "Dear Alba" präsentiert sich als elektronisch versetztes Pedant zu den bezaubernderen Momenten Birdys. In "Heartbeat" groovt Luca Vasta lässig über dramatische Chöre und Handclaps.
Vieles wirkt aber leider auch sehr beliebig: "Golden Sea" oder "Sometimes You're Right" sind zwei vorschriftsmäßige Pop-Songs, mehr aber auch nicht. Ähnliches gilt für die Piano-Ballade "Take The Gun", die mit säuselig gehauchten Lyrics viel zu offensichtlich auf die Tränendrüse abzielt. Das an sich vielversprechend lospolternde "#imperial (I Don't Wanna Dance)" disqualifiziert sich nicht nur wegen des Hashtags im Titel, sondern erst richtig, wenn der Möchtegern-laszive Refrain startet: "What I'll do / Kissing you on the cheek / It's because you're supersweet".
So hält sich auf "Alba" die Waage zwischen erfrischendem, nett ausgearbeitetem Elektro-Pop und banalen Abzügen aktueller Trends. Im Auge behalten kann man Luca Vasta mal, mit Viva im Rücken wird sie sicher ihre Bühne finden. Wie lange sie sich dort halten kann, bleibt allerdings die spannende Frage, die womöglich erst ein zweites Album beantworten wird.
6 Kommentare mit 9 Antworten
Ich finde das Album von Luca Vasta wirklich wahnsinnig schön. Man merkt dass viel Liebe in dem Album steckt und ich finde es sehr einfallslos sie als VIVA Moderatorin abzustempeln. Sie schreibt ihre Songs selbst, hat eine wirklich starke und außergewöhnliche Stimme und wirkt bei Interviews sehr authentisch.
Ich freue mich schon sehr auf ihre Konzerte und bin mir sicher, dass man noch viel von ihr hört.
du kennst sie offensichtlich persönlich. lächerliche einschätzung das man noch viel von ihr hören wird.
du kennst sie offensichtlich nicht persönlich. lächerliche einschätzung, dass man nicht noch viel von ihr hören wird.
wohl zuviel am braunen buffett genascht du ungewaschenes rattenmädchen
Ich finde das Album auch ganz gelungen. Würde eher zu einer 4 tendieren, da Saachen wie Madeline Juno hier auch eine 3 bekammen, Vasta aber doch in einer Liga höher spielt. Cut my hair, Black tears, Heartbeat sind einfach so verdammt catchy, locker und gut gemacht, das es wirklich Spaß macht, ohne dass man sich dafür schämen muss.
du kennst sie offensichtlich persönlich. lächerliche einschätzung, dass man sich nicht für ihre musik schämen muss
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
du kennst sie offensichtlich nicht persönlich. lächerliche einschätzung, dass man sich für ihre musik schämen muss
DAs sind auch meine Lieblingssongs. Aber Take the gun ist auch so wundervoll.
ist sie albanischen ursprung oder würde sie nur gerne einen lesbenporno mit jessica alba drehen?
du kennst sie offensichtlich persönlich. lächerliche einschätzung, dass sie einen lesbenporno mit jessica alba drehen würde.
War die nicht mal Moderatorin bei VIVA ...?
Könnte das jetzt verwechseln, aber der Name ist doch relativ markant.
Ah, steht ja in der Rezension, Schande über mich.
Ich mag das Album sehr gerne. Hätte es auch besser bewertet, vor allem ist es wirklich selten, dass mal eine Deutsche Künstlerin International mithalten kann. Ich denke auch, dass sie es weit bringen wird und drücke auf jeden Fall die Daumen.
Luca Vasta bei Balcony TV Berlin http://www.dailymotion.com/video/x1so36r_l… und hier https://www.facebook.com/pages/Balcony-TV-…