laut.de-Biographie
Marcel
Einzig Topplatzierungen in den Black-Music-Charts ebnen schwarzen Künstlern den Weg in die Pop-Hitlisten. Sowohl vom einen wie vom anderen ist Marcel zwar noch weit entfernt. Das Zeug, in den Black-Music-Charts ordentlich mitzumischen, hat er jedoch allemal.
Andre Marcel Wilson kommt am 21. Juni 1972 in San Francisco, Kalifornien, zur Welt. Mit Fünf beginnt er zu singen. Sechs Jahre später beherrscht er nicht nur seine Stimmbänder, sondern ein ganzes Arsenal an Instrumenten. Nach seiner Ausbildung an der "Performing Arts School" in Oakland widmet er sich fast ausschließlich seiner Musik, die stark von Prince, Maxwell, Joni Mitchell und Meshell N'degeocello beeinflusst wird.
Um der nervtötenden Label-Politik aus dem Weg zu gehen, gründet er Mitte der 90er kurzer Hand sein eigenes Label und veröffentlicht darauf 1998 sein erstes Album "The Diary of Marcel". Mit dem Nachfolger "Spice The Alternative Hip-Hop Experience" (2001) definiert er seinen musikalischen Stil, der sich aus Hip Hop, R&B, Funk, Rap und Old School nährt.
Nach einigen Achtungserfolgen, vor allem mit der Singleauskopplung "Spice", serviert Marcel 2004 mit "Uptwon: 2025 A.D." ein ausgereiftes Album und präsentiert sich ähnlich masseninkompatibel wie seine (Phuture-)funkende Kollegin Meshell N'degeocello.
Mit ebendieser hat er noch viel mehr gemeinsam, als es musikalische den Eindruck hat. Das zeigt sich besonders am 21. Juni 2004. An diesem Tag feiert Andre Marcel Wilson nämlich seinen 23. Geburtstag. Am Tag danach trägt er aber nicht mehr seinen Geburtsnamen, sondern benennt sich in Andre Marcel Ajamu Akinyele um. Damit will er - wie Kollegin N'degeocello auch - auf seine afrikanischen Wurzeln hinweisen. Mit der Namensänderung geht auch ein Stilwechsel seiner Musik einher.
War sein letzter Release unter dem Namen Marcel ("Secret Weapon Volumes 1 & 2") noch eindeutig vom Funk eines George Clinton geprägt, nimmt er unter dem Eindruck des Todes seiner Großmutter Pearl das Jazz-Album "Supernova" auf, das seinen Funk mit einer ordentlichen Portion Fusion aufpäppelt. 2006 verfeinert Ajamu Akinyele dieses Konzept auf "Black Magic The Cyber Jazz Experience", das ihn auf dem Cover mit einem Bass zeigt. Das Jazzimprov-Magazin umschreibt seinen Stil mit den wohlwollenden Worten ""Black Magic The Cyber Jazz Experience" ist eine Melange aus Jazz und Funk-Fusion, beeinflusst von den sanften Klängen einer Sade, den zurückgelehnten Grooves einer Meshell N'degeocello, der Funkiness von Prince und dem Fusion von Miles Davis."
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