laut.de-Biographie
Martin Reiter
Von welchem Jazz-Youngster kann man schon behaupten, er verfüge über alles, was "es braucht, um die komplexen Jazzcodes zu knacken und sie in lebendige, sinnlich erlebbare Musik zu verwandeln". Christian Scott kann man diese Fähigkeiten zusprechen, und Martin Reiter, dem Matthias Rüegg vom Vienna Art Orchestra sie bescheinigt. Und wenn der nicht weiß wovon er redet, wer dann?
Rüegg spricht über Österreichs Jazzklaviertalent Nummer Eins, den er bereits 1996 im Rahmen eines Arrangementworkshops kennen lernt. Damals steht Martin Reiter am Beginn seiner Karriere und studiert Jazzklavier an der jetzigen Anton Bruckner Universität in Linz. Ein Jahr später wechselt der 1978 in Wien geborene Eigenbrötler an die Universität für Musik und darstellende Kunst in seiner Heimatstadt.
2001 führt Reiter mit Hilfe eines Stipendiums seine Musikuntersuchungen ein Jahr am Konservatorium in Den Haag fort. In seiner Heimat heimst er derweil den "Austrian Young Lions"-Award ein, ein Preis für Nachwuchskünstler, bei dem eine Europatournee winkt. Kurz darauf wird er mit dem Hans Koller Preis (Kategorie NYC-Stipendium) ausgezeichnet, mit dessen Hilfe er einen Aufenthalt in New York finanziert.
Das Ergebnis seiner Fernstudien mündet 2004 in seinem Debütalbum "Chez Es Saada", das ausschließlich Eigenkompositionen enthält und erst aufgenommen wird, als er bereits zurück in Wien ist. Dort treibt er seine Studien weiter voran und intensiviert seine Kontakte zur nationalen und internationalen Szene. Im selben Jahr startet er das Projekt "Rache für Mozart", bei dem er über des Meisters Klavierkonzert in C-Dur (KV 503) improvisiert.
2005 opfert er den Promo-Aktivitäten zu "Chez Es Saada". Er tourt und tourt, öffnet dabei einige Türen und erhält abermals den Hans Koller Preis, diesmal in der Kategorie Newcomer des Jahres. 2006 tauscht der Lernende endlich seine Studentenbude gegen eine normale Wohnung und beendet seine Studienjahre. Er forciert seine Karriere als freischaffender Künstler, treibt sich mit Leuten wie Ana Paula da Silva, Michael Mantler und Matthieu Michel rum und bereitet ein neues Album vor.
Auf dem Label von Wolfgang Muthspiel, Material Records, erscheint 2007 "Alma", dessen besonderes Herausstellungsmerkmal Reiters Eigenständigkeit, Witz, Virtuosität und Mut in kompositorischen und solistischen Angelegenheiten ist und eine sinnliche Erfahrung oberster Güte bereit hält.
Noch keine Kommentare