laut.de-Kritik
Psychedelic-Rock und Proto-Metal aus Wyndorfs Plattensammlung.
Review von Matthias BossallerDave Wyndorf ist ein bekennender Plattensammler, der sein Ohr gern abseitigen und kauzigen Bands aus seiner Jugendzeit geschenkt hat. Gern hat er seit dem Monster Magnet-Debüt "Spine Of God" auch die eine oder andere Coverversion auf seine Alben gepackt. Da ist es fast nur logisch, dass Wyndorf nun ein Album mit seiner Band veröffentlicht, das sich ausschließlich Fremdkompositionen widmet.
Die Corona-Pandemie spielte dem Bandkopf aus New Jersey dabei in die Karten, die lang gehegte Idee eines Coveralbums umzusetzen. Für neue eigene Kompostionen fehlte dem 64 Jahre alten Sänger und Gitarristen die nötige Inspiration. So kam es, dass die durch Corona abgebrochene Europa-Tour den Startschuss für dieses Projekt bedeutete. Zurück in den Staaten durchforstete Wyndorf seine imposante Schallplatten-Sammlung und förderte einige in Vergessenheit geratene Schätzchen zutage.
Auf "A Better Dystopia" befinden sich 13 Songs von teilweise völlig unbekannten und obskuren Proto-Metal und Psychedelic-Rockbands aus den späten 60er und frühen 70er Jahren. Schon mal was von Poo-Bah, Table Scraps, The Scientists oder Josefus gehört? Eher nicht. Hawkwind oder The Pretty Things gehören zu den geläufigeren Combos.
Das Coole an "A Better Dystopia" ist die Tatsache, dass alle Stücke den typischen Monster Magnet-Vibe aus Vintage, Old School, Fuzz, Stoner und Psychedelic besitzen. Wer die Songs nicht kennt, könnte glatt denken, es handele sich um ein neues Monster Magnet-Werk. Zudem drückt Wyndord mit seiner kraftvolle Stimme den Songs seinen unnachahmlichen Stempel auf.
Der Bandboss leitet den Longplayer mit "The Diamond Mine" ein. Er rezitiert den Monolog eines Radio-DJs aus der gleichnamigen Sendung, der damals Psychedelic- und Acid-Rock-Bands in seinem Programm spielte. Der Text ergibt wenig Sinn, hört sich aber saucool an. Man könnte meinen, ein Nachrichtensprecher sei auf LSD.
Der Opener leitet in den Hawkwind-Klassiker "Born To Go" über, und los geht der Trip, der durch die Musikwelt des elf- oder zwölfjährigen Dave Wyndorf führt. Diese Musik hat den Monster Magnet-Mastermind maßgeblich beeinflusst und zum unverkennbaren Stil seiner Band beigetragen.
Der herausragende Song der Scheibe ist sicherlich "Mr. Destroyer" der Band Poo-Bah. Mit seinen wabernden Riffs und dem drückenden Bass hätte das Stück auch einer Band wie Black Sabbath zur Ehre gereicht. "Motorcycle (Straight To Hell)" von Table Scraps transportiert die pure Energie des Garage-Punks und erinnert an eine stilistische Symbiose von Iggy Pop und Motörhead. Die Platte führe den Hörer laut Wyndorf in eine Zeit, in der Psychedelic- und harte Rockbands wie Pilze aus dem Boden schossen und man "die Paranoia und den Wahnsinn in der Musik" noch gespürt habe.
4 Kommentare mit 33 Antworten
Ach was, alles Cover-Songs? Kenne glaube ich kein einziges Original. 4 Punkte? Ich bin gespannt.
"It's Trash" ist glaub ich das Unity Lied der deutschen K Pop Fanclub Verbände, sonst kenn ich auch kein Original...
Wolltest du dir nicht ein neuen Namen zulegen? Oder hast du in Anbetracht der Kommentar-Statistik umgedacht ?
Haha, stimmt. Ja, wollte ich, der erste Versuch wurde ja fies und mies zunicht gemacht. Demnächst weiterer Versuch. Die Kommentar-Statistik führe ich mit der Gesamheit meiner Nicks sicher noch bis in Ionen an.
Deine Vorliebe für ALLE Genres sorgt dafür, dass dir das nie jemand strittig machen kann
Ich wäre da mal ganz Still, Haii. lauti war ja auch lange Zeit abstinent. Würde mich also nicht wundern, wenn nach Zusammenführung aller Nicks vielleicht sogar der gute Craze ganz oben auf dem Podest steht.
Gleep mal wieder sehr objektiv, nice! Schätze schon, dass ich in Summe vorne bin. Das ist aber auch nix tolles, habe ja jahrelang schon viel Bullshit gespammt, würde ich heute nicht mehr so machen.
Gleep, ist es dir irgendwie wichtig lauti möglichst gefühlvoll die Rosette einzucremen oder was ist los?
"Deine Vorliebe für ALLE Genres sorgt dafür, dass dir das nie jemand strittig machen kann"
Mag einer doch glatt verschiedene Genres. Wat ne Nulpe.
Man könnte fast meinen, dass Genres selbst aus verschiedenen Genres bestehen.
ein richtiger engstirni
@hai: lass mal den argi in ruh, sonst gibt's stress mit der #mongo clikke
Mit dem guten lauti hatte der Post eigentlich weniger zu tun. Hab mich nur gefragt, wie du dir da ob deiner regelmäßigen Schwertübungen hier so sicher sein kannst.
"engstirni"
Guter Name für den nächsten Nick, lauti!
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Also jetzt werde ich wirklich langsam sauer, Mirko. Könntest du uns nicht wenigstens ein kleines bisschen Respekt entgegen bringen, indem du davon ausgehst, dass wir es möglicherweise erst nach einer Pause zwischen deinen Accounts mal nicht schaffen, dich zu enttarnen?
"Guter Name für den nächsten Nick, lauti!"
Findest Du? Bin ich engstirnig? Würde "dickkopfi" passender finden, die Nick-Findung dauert an.
unbelehrbari oder ignoranti stünden auch noch zur Auswahl.
Ich bin für "Übergriffi".
narzistileugi
busbaui
lügenpressi
zwangslöschi
Speedi 1 lauti 0, ma sagen
Muss Speedi für diese Manegierung auch hart propsen.
Auch ich muss zugeben, dass Speedi hier unseren lauti astrein am Nasenring...ihr wisst.
Ja, mus auch sagen, Speedi zeigt sich hier geistig azaf.
Gott alle so friedlich mit mir, irgendwie seit ihr schlecht drauf!
"Seit" beschreibt die Zeit, Speedi, schreib es Dir hinter die Ohren, mein Lieber.
"immer" beschreibt auch die Zeit, ihr seid immer unfreundlich gegenüber mir!
Da ich grade eine ausgeprägte Monster Magnet Sucht Phase durchlebe ist die Vorfreude groß.
Nice und Grüße!
Table Scraps stammen nicht ganz aus den 60er/70ern Junges Trio aus UK, das mal bei Dave im Tourbus mitfahren durfte. "Motorcycle" ist von 2015.
nur schon das cover-artwork ist immer ein kauf wert!!!
Jepp. Bestes Artwork, das ich seit langem gesehen hab!