laut.de-Biographie
Oceans Of Sadness
Es wäre vielleicht übertrieben, De Kempen, eine Region in Belgiens Provinz Braban, den Arsch der Welt zu nennen. Man soll von da aus aber einen herrlichen Blick auf ihn haben. Deswegen überlegen sich auch fünf Teenies, dass sie ihre Zeit besser verbringen können als bei der Kartoffelernte, und verschanzen sich im Oktober 1995 in einem Proberaum, um ihren Vorbildern Type O Negative, Amorphis and Paradise Lost nachzueifern.
Schon fünf Monate später haben Guy Vernelen (Drums), Hans Claes (Keyboards), Tijs Vanneste (Vocals), Tor Kemps und Jan van Deuren (beide Gitarre) ihr erstes Demo "Forgotten Symphony Pt.I" am Start, mit dem sie im holländischen Aardschock-Magazin sogar die Pole-Position belegen. Kurz nach der Veröffentlichung finden sie in Bert Rommes auch einen Bassisten. Da es zu Beginn der Karriere das ausgemachte Ziel der Band ist, so langsam und düster wie möglich zu klingen, haftet ihre Musik bald das Label Doom Metal an.
Ihren Demostatus verlassen sie mit der Teilnahme und dem souveränen ersten Platz beim Metal Bash Award, einem '99 vom Aardschock organisiertem Talentwettbewerb. Sowohl Publikum als auch Jury verteilen die maximale Punktzahl. In Holland sind sie fortan groß im Geschäft und spielen, nur mit einem Demo im Gepäck, auf dem Dynamo Open Air, dem Biebob Metalfest und einigen anderen Festivals.
Zur Jahrtausendwende schwappen die Oceans endlich ins Studio, um für das neu gegründete, belgische LSP Label ihr Debüt "For We Are" aufzunehmen. Für Tor ist das die letzte Zusammenarbeit, denn er will sich auf sein Studium konzentrieren. Er verlässt die Band in aller Freundschaft, die im ehemaligen Light Crew Gitarristen Wim Meils, schnell Ersatz findet.
Es folgen zahlreiche Gigs in Belgien und den Niederlanden, der Auftritt auf dem Graspop Metal Meeting 2000 mit Acts wie Anathema, My Dying Bride und Tristania ist aber der vorläufige Höhepunkt der Karriere. Diese mal lassen sie sich von den Auftritten aber nicht abhalten und schreiben eifrig neue Songs, die sie im Februar 2002 auch direkt aufnehmen.
"Laughing Tears - Crying Smile" erscheint Ende Mai, und der ganze Tourzirkus geht von vorne los. Mittlerweile ist Langsamkeit nicht mehr das oberste Gebot, was zugunsten einer höheren Abwechslung geht. Da sie sich inzwischen einen ansehnlichen Status erarbeitet haben, rutschen sie auch schon mal ins Vorprogramm von Bands wie Dimmu Borgir, Within Temptation, Finntroll oder Tanzwut. In der zweiten Hälfte des Jahres schippern sie über den Kanal und absolvieren ihre ersten Auftrite in Großbritannien.
2003 wartet, neben den musikalischen Erfolgen, auch mit ein paar Hindernissen auf. So leidet Drummer Guy an einer chronischen Muskelentzündung, Sänger Tijs muss wegen ernster Probleme mit seiner Lunge ins Krankenhaus, und Jan hängt seine Gitarre komplett an den Nagel. Davon lassen sich die Belgier aber nicht unterkriegen, mit dem neuen Klampfer Tom van Clauwenberghe gehen sie erneut ans Werk.
Heraus kommt im Januar 2005 das dritte Album "Send In The Clowns", das so variabel und ausgefeilt wie kein anderes Werk von Oceans Of Sadness klingt. Tijs Lungenprobleme halten an, er muss sich sogar einer schwerwiegenden Operation unterziehen. Das hört man ihm auf der Scheibe jedoch zu keiner Zeit an.
Für ihre nächste Platte arbeiten Oceans Of Sadness dann 2006 mit Producer Jens Bogren (Opeth, Katatonia, Amon Amarth) der Fascination Street Studios in Schweden zusammen. Das Album "Mirror Place" das im April 2007 erscheint, hört sich denn auch viel experimenteller an als seine Vorgänger. Deshalb ist es nicht nur etwas für Fans des extremen Metal, sondern auch für Anhänger des melodischen Rocks (System Of A Down, Alice In Chains).
Mit dem neuen Album im Gepäck begibt sich die Band dann ab April 2007 auf eine ausgedehnte Tour durch Belgien und die Niederlande.
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