laut.de-Kritik

Psychedelische Klangteppiche für entspannte Abende.

Review von

Das Rezept scheint einfach: Eine Prise Folk, dazu reichlich elektronische Klänge à la Air, schließlich eine ordentliche Dosis THC. Mischen, aber nicht schütteln und bei entspannter Atmosphäre servieren. Hört sich einfach an, aber die unterschiedliche Natur der einzelnen Komponenen macht die Zubereitung schwierig, und es ist ausgeprägtes Fingerspitzengefühl gefragt, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Eine Fähigkeit, die das englische Duo Parsley Sound zur Genüge besitzt, wie es auf seinem Debütalbum beweist. Dabei beschäftigen sich Preston Mead und Danny Sargassa eher mit dem Weben wärmender Klangteppiche als mit der Erstellung nahrhafter Speisen. "Mach es dir gemütlich und gleite", fordert der Titel des Openers, in dem eine aus weiter Ferne matt durchschimmernde Rhythmusgruppe eine gemütliche Blues-Gitarre begleitet, während zwei hohe Falsetto-Stimme den Zuhörer eher einlullen, als eine Geschichte zu erzählen.

Das Rezept ändert sich immer wieder. "Twilight Mushrooms over my head, that's all she said" singen sie betörend im zweiten Stück, begleitet von elektronischen Streichern. Auf "Spring Sounds" kommen ein leise pumpender Bass, ein verspieltes Keyboard und ein Xylophon zum fröhlichen Einsatz, während "Yoyo" nachdenklich stimmt. "Ocean House", auf dem auch ein Cembalo zu hören ist, klingt dagegen eher träumerisch.

In weiteren Verlauf des Albums ertönen verstärkt schwer definierbare elektronische Klänge. "Find The Heat" scheint von fallenden, auf eine Oberfläche einschlagende Wassertropfen begleitet, "Stevie" besteht aus einer Orgel und R2D2-Gepiepse, zum Abschluss kommen auch "Templechurchmansions" und "Neon Breeze" fast vollständig ohne Gesang aus.

"Musik für den Mainstream" definieren Parsley Sound ihre psychedelische Mixtur. Gut verdaulich ist sie zweifellos, auch wenn es sich nicht um Kost handelt, die sich herunterschlingen lässt. Erst bei mehrmaligem Anhören und viel Ruhe eröffnen sich entspannte Klangwelten, deren Erforschung den Einsatz durchaus wert ist.

Trackliste

  1. 1. Ease Yourself And Glide
  2. 2. Twilight Mushrooms
  3. 3. Spring's Near
  4. 4. Yoyo
  5. 5. Ocean House
  6. 6. Find The Heat
  7. 7. Stevie
  8. 8. Platonic Rate
  9. 9. Candlemice
  10. 10. Templechurchmansions
  11. 11. Neon Breeze

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