Porträt

laut.de-Biographie

Philipp Poisel

Eigentlich will der am 18. Juli 1983 im schwäbischen Ludwigsburg geborene Mann mit dem französisch klingenden Nachnamen ("Poasell") Realschullehrer für Musik, Kunst und Englisch werden. Dass dieses Vorhaben in Ermangelung seiner Notenlesen-Kenntisse scheitert, und er die Aufnahmeprüfung für Musik nicht besteht, birgt rückblickend eine gewisse Ironie.

Vorchecking: Lil Nas X, Peter Maffay, Max Mutzke
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Außerdem neu am Freitag: Billy Idol, Philipp Poisel, Brainstorm, Silly, Carcass, Rage, Lindsey Buckingham, Tocotronic, Dÿse etc.
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Schließlich gelingt dem in Stuttgart lebenden Singer/Songwriter auch ohne akademischen Abschluss der Sprung ins Musikbusiness. Im Januar 2008 unterschreibt er seinen Plattenvertrag auf Herbert Grönemeyers Label Grönland.

Im August 2008 steht sein Debüt "Wo Fängt Dein Himmel An?" in den Läden, davor spielt er Konzerte im Vorprogramm von Ane Brun, Grönemeyer, Maria Mena, Suzanne Vega oder Hubert Von Goisern.

Von der Qualität des Poeten und Gitarristen und seinen gefühlvollen, deutschsprachigen Texten ist der Labelchef, dem Poisel musikalisch recht nahe steht, überzeugt: "Philipp Poisel singt mit Herz von ganzem Herzen, hat eine sehr spezifische, sehr eigene, durchsetzungsfähige Stimme und besingt das Leben in der Tradition der fahrenden Troubadoure. Seine Lieder wachsen mit jedem Hören und entwickeln einen wärmenden, beruhigenden Sog."

Musikalische Inspiration findet Philipp auf den Straßen. Seine Geschichten liefern der Alltag und die zwischenmenschlichen Beziehungsgeflechte, die er mit feinsinniger Beobachtungsgabe durchleuchtet.

Als Songwriter erprobt sich Philipp auf diversen Reisen durch Europa, mit Singen und Gitarrespielen verdient er sich dabei weitgehend seinen Lebensunterhalt. "Die Leute, denen man begegnet, reagieren sehr offen auf jemanden, der Musik macht", bemerkt er, auch wenn Aufenthalte in Litauen oder Schweden durchaus mit Strapazen verbunden sind.

"Eigentlich handelst du dir ständig Ärger ein, wenn du gerade mal nicht bei jemandem unterkommst und versuchst draußen was zu übernachten zu finden. Wenn du die Nächte in den Städten verbringst, machst du kein Auge zu und wirst jeden Tag nervöser, musst aber trotzdem spielen, damit du irgendwas zum Essen kaufen kannst."

Der Plan, ein komplettes Album einzuspielen, nimmt Gestalt an, als Pilipp Poisel im Sommer 2006 in einem Stuttgarter Café zufällig seinen späteren Produzenten Frank Pilsl kennenlernt. Schnell wird Demo-Material eingespielt, an dem mehrere größere Plattenfirmen Gefallen finden. Eine Zusammenarbeit scheitert aber an den unterschiedlichen musikalischen Vorstellungen des Künstlers und der Label-Verantwortlichen.

Überzeugt davon, mit seiner Musik den richtigen Ton zu treffen und nicht bereit, sich auf Kompromisse einzulassen, gründet Philipp mit Holunder-Records sein eigenes Label, das die Veröffentlichung des Debüts ermöglichen soll.

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Schließlich wird auch Grönland Records auf den talentierten Liedermacher aufmerksam, ein spontan initiiertes Konzert im November 2007 ebnet den Weg für die zukünftige Zusammenarbeit. Mit einem Vertrag in der Tasche, der ihm alle Freiheiten gestattet, veröffentlicht Philipp Poisel 2008 sein Debüt "Wo Fängt Dein Himmel An?". Der Einstieg auf Platz 38 der Albumcharts beschert einen Achtungserfolg, anschließend geht es mit Band auf Tour durch den deutschsprachigen Raum.

Wieder daheim widmet er sich direkt der Vorbereitung der zweiten Platte, die ab August 2010 in den Läden steht und den Durchbruch bedeutet. "Bis Nach Toulouse" chartet auf Platz acht und erhält im November 2011 Gold für 100.000 verkaufte Einheiten. Im selben Jahr steuert er den Song "Eiserner Steg" zu Matthias Schweighöfers Film "What A Man" bei und landet seine bis dato erfolgreichste Single.

Auch die Konzertkarten haben sich bei Philipp Poisel längst zum Verkaufsschlager entwickelt. Die "Bis Nach Toulouse"-Tour 2011 findet zu großen Teilen vor ausverkauften Hallen statt und auch für das "Projekt Seerosenteich 2012" kündigt der Veranstalter schon mehrere Monate im Voraus zehn Zusatzkonzerte an.

Mit seiner leidenschaftlichen, durch und durch ehrlichen Bühnenpräsenz und einer bestens eingespielten Band im Rücken genießt der Schwabe als Liveact einen sehr guten Ruf. Als erfolgreicher Singer/Songwriter kann er den einst anvisierten Lehrerberuf endgültig vergessen.

Für die folgenden Studioalben nimmt Poisel sich jeweils reichlich Zeit: Das in Nashville aufgenommene "Mein Amerika" erscheint 2017 und wirkt wie eine Nachhilfestunde für Bendzko, Bourani, Giesinger und Co. Vier weitere neue Songs veröffentlicht Poisel im August 2019 auf der EP "Freunde".

Sein viertes Studioalbum folgt 2021: Auf "Neon" besinnt sich der Ludwigsburger wieder mehr auf das Alltägliche. Drei Jahre später folgt mit "Neon Acoustic Orchestra" eine Liveumsetzung der Platte im akustischen Gewand, die im April des Vorjahres unter der Regie von Produzent Frank Pilsl in der Motorworld in Metzingen entstanden ist.

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Philipp Poisel - Neon: Album-Cover
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2021 Neon

Kritik von Toni Hennig

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Live in Konstanz 2011 Philipp Poisel und Band in der Blechnerei

Philipp Poisel und Band in der Blechnerei, Live in Konstanz 2011 | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) Philipp Poisel und Band in der Blechnerei, Live in Konstanz 2011 | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) Philipp Poisel und Band in der Blechnerei, Live in Konstanz 2011 | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann) Philipp Poisel und Band in der Blechnerei, Live in Konstanz 2011 | © laut.de (Fotograf: Simon Langemann)

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So 09.11.2025 Bremen (Glocke)
Mo 10.11.2025 Bielefeld (Ringlokschuppen)
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