laut.de-Kritik
So muss Schweinerock klingen!
Review von Michael EdeleIch wusste es, ich hab es immer gewusst. Absolut versoffener, schmieriger, von Machos dominierter Rotzrock funktioniert am Besten mit einer Produktion, die dir mächtig die Nüsse pendeln lässt. Und genau so geht's einem bei "The Pleasure Kill" von vorne bis hinten.
Junge, so muss Schweinerock klingen. Die Scheibe fegt mir dermaßen durch die Birne, dass ich gar nicht weiß, ob ich die Tastatur jetzt zum Schreiben benutzen oder reinbeißen, den Kopf in den Monitor knallen und danach ein Bier aufmachen, ne Kippe in die Schnauze stecken und mit einer Hand in der Hose wie Al Bundy vors ReWi Gebäude an der Uni sitzen soll, um die ganzen Schlampen da voll zu pöbeln. Ok, ok, ich konzentrier mich auf's Schreiben. Aber den Zahnabdruck in der Tastatur bekommt man nicht mehr raus.
Keine Ahnung, welchen Song ich hier rauspicken soll. "The Pleasure Kill" rockt einfach von vorne bis hinten und das mit einem verdammt mächtigen Sound, für den kein Geringerer als Thomas Skogsberg verantwortlich zeichnet, der auch schon den letzten Arschtritt für die Backyard Babies und die Hellacopters fabrizierte (bei den Nomads aber versagte). Irgendwie klingt die Scheibe für mich wie das fehlende Bindeglied zwischen den Beach Boys, den Ramones und Motörhead und animiert zum dreckigen Dauergrinsen, in das wohl nicht nur meine Freundin gern mal reinhämmern würde.
Ladies und Gentlemen, der Begriff, der mir hierzu einfällt ist schlicht und ergreifend: Ehrlich! So muss es einfach klingen, wenn man ein paar Tassen Hopfentee im Kopf hat, in den Proberaum wankt, die Klampfe einstöpselt und drauf los rockt, ohne Rücksicht auf Verluste, political correctness oder die eigene Gesundheit. Ehrlich eben.
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