laut.de-Kritik
Bombast, Balladen und Schunkel-Metal.
Review von Michael EdeleDa haben sich Sabaton extra die Arbeit gemacht, ihr neues Album "Carolus Rex" sowohl mit englischen als auch mit schwedischen Texten zu versorgen, und noch bevor das Teil auf dem Markt ist, geht der Großteil der Band stiften. Das sorgt zwar für zusätzliches Interesse an den Band, doch ob man sich darüber wirklich freuen kann?
Der Großteil des Materials stammte allerdings eh schon immer von Fronter Joakim Brodén, und mittlerweile ist die Besetzung auch schon wieder komplett. Nach wie vor dabei ist Basser Pär Sundström, doch Gitarren und Drums sind zum Erscheinungsdatum bereits anderweitig besetzt. Vielleicht gar nicht so schlecht, wenn die Herren Gitarristen sich in Zukunft auch als Songwriter mit einbringen dürfen, denn viel Neues gibt es von Sabaton kaum zu berichten.
Das gilt in positiver wie in negativer Hinsicht. Die Fans der Schweden bekommen mit "Carolus Rex" so ziemlich genau das, was sie von den Kriegshelden erwarten. Daran lassen nach kurzem Intro auch das zügige "The Lion From The North" und das stampfende "Gott Mit Uns" keinen Zweifel. Wobei letztgenannter Track doch eine deutliche Schunkel-Metal-Schlagseite aufweist, mit der nicht jeder was anfangen kann.
Wie der Titel bereits klar macht, geht es auf "Carolus Rex" um die Geschichte von König Karl XII von Schweden, der im Dreißigjährigen Krieg eine tragende Rolle spielte. Somit sind Sabaton einmal mehr nah am Konzeptalbum dran, was ebenfalls fast schon als traditionell für die Skandinavier angesehen werden kann.
Aus den bekannten Mustern brechen sie zum ersten Mal mit dem balladesken "A Lifetime Of War" aus. Von dieser Seite kennt man Sabaton bislang eher selten, dabei machen sie hier eine richtig gute Figur, was auch das schleppende "The Carolean's Prayer" beweist.
Gewohnt bombastisch und treibend geht es hingegen im bereits bekannten Titeltrack oder im mitreißenden "Poltava" zu, bei denen wohl jeder Fan live die Faust nach oben recken wird. Das ist sicheres Gebiet für Sabaton, da macht ihnen so schnell keiner was vor. Allerdings orientiert man sich damit auch allzu deutlich an der eigenen Vergangenheit in Sachen "Art Of War".
Ob mit "Carolus Rex" nun auch ein musikalisches Kapitel in der Bandgeschichte zu Ende geht, wird sich erst mit dem nächsten Album zeigen. Denn auch wenn die Fans mit der Scheibe zweifellos bedient werden, wären ein paar neue Impulse mit Sicherheit kein Fehler.
2 Kommentare
Ich will hier zwar nicht den Klugscheißer spielen, aber: Karl XII hat im dreißigjährigen Krieg keine tragende Rolle gespielt, da er über drei Jahrzehnte nach dessen Ende geboren wurde. Der König, der an besagtem Krieg beteiligt war, und von dem das Album teilweise ebenfalls handelt, hieß Gustav II. Adolf ...
Sorry aber diese Band ist unerträglich. Die betreiben täglich Verrat am Metal!!