laut.de-Kritik

Die 'Fucking'-Rate übertrifft jedes Machine Head-Konzert.

Review von

Beinahe unglaublich, was aus dieser kleinen Coverband vom Sunset Strip on L.A. geworden ist. Steel Panther sind auf dem Strip mittlerweile state of the art und können sich ihre Gäste vor und auf der Bühne quasi aussuchen. Und das Phänomen ist schon lange nicht mehr nur auf die Staaten begrenzt.

2010 dämmerte auch den Briten, dass ein Steel Panther-Konzert der ganz heiße Scheiß ist. Aus diesem Jahr stammt das Hauptmaterial der beiden DVDs. Vor zwei Jahren war der Saal der Londoner Brixton Academy vermutlich komplett ausverkauft, was den vier durchgeknallten Amis eine mehr als beeindruckende Kulisse für ihr Spektakel bot.

Dementsprechend lässt man es mit Laufstegen, Pyros und extra angefertigten 'Shocker'-Schaumgummihänden ordentlich krachen. Und wirklich alle großen Poser-Posen stehen auf dem Programm, ein bis zum absoluten (vorgetäuschten) Höhepunkt rausgezögerter Schluss des Openers "Eyes Of A Panther" oder eine 'Fucking'-Rate, die jedes Machine Head-Konzert übersteigt und natürlich Sex, Party und Rock'n'Roll sowie Gelaber bis zum Abwinken.

Dass hier einige Witze zum Standardprogramm gehören, lässt sich kaum vermeiden. Zumals zum Trost die obligatorische Tittenshow hagelt bzw. die ein oder andere Stripperin auf der Bühne erscheint. Das könnte der Moment sein, in dem sich die Spandex-Hosen rächen.

Live sind die Coverversionen zwar weitgehend aus der Setlist verschwunden. Doch hört man sich die Songs der Jungs genauer an, lassen sich die durchaus gewollten Parallelen zu den großen Hair Metal-Bands der 80er leicht identifizieren. Bild und Ton kommen absolut exzellent, vor allem die Idee, eine Kamera an den Handspiegel von Basser Lexxi Foxx anzuschrauben, ist ... äh ... nun ja, eben Steel Panther.

Sympathisch auch die Tatsache, dass zwar der Ton nachträglich ein bisschen bearbeitet wurde (alles auf die gleiche Lautstärke gebracht), aber sonstige Fehler belassen wurden. So sitzen nicht alle Töne (Gesang und Gitarre), und auch der textliche Aussetzer in "Turn Out The Lights" blieb drin.

"Documentary" und "Deleted Scenes" gestalten sich gewohnt sinnlos aber auch unterhaltsam und lustig. Die Musiker werden einzeln interviewt, zum Teil auch übereinander ausgefragt. Die beste Szene ist dabei der rotierende Dildo und auch der Blick von Drummer Stixx beim Cola trinken! Große Mimik!

Abschließend gibt es vom diesjährigen Download Festival noch fünf Songs samt - wie es sich für ein Festival gehört - ausgedehnter Tittenshow. Irgendwie sind Steel Panther die perfekte Band für den Metalsplitter, aber wissen wir ja eh schon. Genauso wie wir das Livevideo zu "Death To All But Metal" kennen, bei dem Corey Taylor von Slipknot/Stone Sour mit auf der Bühne steht.

Trackliste

DVD 1

  1. 1. Eyes Of A Panther
  2. 2. Eeatin' Ain't Cheatin'
  3. 3. Fat Girl
  4. 4. Hair Solo
  5. 5. Party All Day
  6. 6. Hell's On Fire
  7. 7. Stripper Girl
  8. 8. Asian Hooker
  9. 9. Turn Out The Lights
  10. 10. Girl From Oklahoma
  11. 11. We Want Pussy
  12. 12. Community Proberty
  13. 13. The Shocker
  14. 14. Death To All But Metal

DVD 2

  1. 1. Documentary
  2. 2. Deleted Scenes
  3. 3. Supersonic Sex Machine (Download Festival)
  4. 4. Community Property (Download Festival)
  5. 5. Tiger Woods (Download Festival)
  6. 6. 17 Girls In A Row (Download Festival)
  7. 7. Death To All But Metal (Download Festival)

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Steel Panther

Wo andere groß "Death to false metal!" propagieren, machen Steel Panther gleich Nägel mit Köpfen. Sie skandieren auf ihrer Homepage: "Death to all …

18 Kommentare

  • Vor 12 Jahren

    @JaDeVin (« @Sancho (« Anwalt und Lauti: setzen, sechs!
    Steel Panther sind eine grossartige Band die den Lebenstil der 80er Hair Metal Bands wieder aufleben lassen. Oder mögt ihr keinen Humor in eurer Musik?. »):

    "All fucking guys scream who like to eat fucking pussy" (hoho muss ich lachen, was für ein Humor)

    http://www.youtube.com/watch?v=F_CV09uRKig

    das ist lustig, das erste ist Idiotentum. So dünn ist die Linie. »):

    P.. U... S.. Y..!

  • Vor 12 Jahren

    Differenzieren - gegenüber was? Scheiße ist irgendwann noch lustiger, wenn ich einfach noch mehr Scheiße daraufhäufe. Parodie auf das Hair-Metal-Image ...öhmmm.. anno 2012?!? Wir haben doch schon KISS. K.I.Z. ist auch scheiße (warum sollte ich Hip-Hop hören, nur weil langhaarige Bombenleger plötzlich meinen, dass sie bei der Baggy-Pants-Fraktion mittanzen müssen?). Dranko Jones kenn ich nicht.

  • Vor 12 Jahren

    Leute,
    Baggy-Pants trägt nun wirklich überhaupt niemand mehr, hört auf mit diesen Klischees.
    Danko Jones brennt Dich kaputt, JaDe, die musst Du unbedingt hören, rotziger und rocknrolliger geht kaum! Fang aber bitte mit "Born a Lion" an! Live ist Danko Jones auch eine Macht, unbedingt ansehen, die touren recht oft.