laut.de-Kritik
Zum 50. gibt's auch 15 Jahre Ibiza zu feiern.
Review von Daniel StraubDoppeljubiläum bei Sven Väth: Vor kurzem erst feierte der Frankfurter Techno-DJ seinen 50. Geburtstag mit einem großen Rave in Mannheim, bei dem Freunde wie Luciano, Richie Hawtin und DJ Koze aufspielten. Gleichzeitig zählt er nach 15 Jahren erfolgreichen Cocoon-Clubbings auf Ibiza zu den ganz großen DJs der Insel. Den mittlerweile schon traditionellen Rückblick auf den Inselsommer gibt es jetzt mit "The Sound Of The 15th Season" in Form von zwei CDs.
Die verfolgen in diesem Jahr erstmals ein leicht anderes Konzept als in den Jahren zuvor. Väth verzichtet auf die Unterteilung seines Sets in ein chilliges Afterhour- und ein druckvolles Peaktime-Set. Stattdessen gibt's ein durchgängig gemixtes DJ-Set, das aber leider nicht auf einen Tonträger gepasst hat und auf zwei CDs verteilt werden musste. Dennoch kommt der durchgängige Flow "The Sound Of The 15th Season" spürbar zu Gute und macht den Mix zu einem kurzweiligen Hörvergnügen.
Ein weiterer Pluspunkt des aktuellen Väth-Releases ist die vielseitige und gleichzeitig geschmackvolle Auswahl der Tracks. Von der ersten Nummer an erzeugt der Frankfurter Altmeister eine überaus intensive Stimmung. Nach minimalen Nummern ganz zu Beginn überführt Sven Väth sein DJ-Set mit dem coolen Simian Mobile Disco & Roman Flügel-Track "Hachinoko" in einen für ihn ungewohnt housigen Flow.
Zunächst jedoch drückt Sebastian Mullaert mit seinem Remix des Joseph S Joyce-Stücks "Vedanta" "The Sound Of The 15th Season" einen deepen Acid-Stempel auf - einer der Höhepunkte. Danach bereiten Altstar Elbee Bad, Newcomer Marc Philipp und Phillip Lauer das Terrain für David August und seinen fantastischen, in diesem Sommer auf Âme und Dixons Innervisions Label veröffentlichten Track "Epikur" - Das Ausrufezeichen unter dem ersten Teil.
So gut der erste Teil zu Ende ging, so brillant beginnt der zweite mit Moderats Clubhit "Bad Kingdom", hier im DJ Koze-Remix. Danach dreht Väth sein Set spürbar auf und vertraut gegen Ende hin mit Daniel Stefanik, Luke Slater und Slam auf bestens etablierte Namen im Techno-Geschäft. Hier ist er wieder stärker bei dem Sound, den er die letzten Jahre hauptsächlich promotet hat. Das macht die zweite Hälfte von "The Sound Of The 15th Season" weniger spannand als den ersten Teil.
Unterm Strich aber zeigt Sven Väth, dass er sich mittlerweile bestens in der Rolle des Techno-Grand Segnieurs bestens eingefunden hat und den Jungen noch immer viel zu zeigen hat.
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