laut.de-Biographie
Taktloss
"Meine kühle Ausdrucksweise macht aus dir Speiseeis, denn in Miami ist es heiß, heiß, heiß/ Du Hurensohn, hör ich Taktloss/Miami Vice, keine Bewegung, Bitch/Du wolltest entkommen, aber deine Rechnung geht nicht auf/selbst mein Taschenrechner ist dir geistig überlegen, seine Batterien ficken deine eigene kleine Gehirnzelle mit Stromschlägen/das ist eine künstlerische Intelligenz/Du hast nur schwule Bands/Ferrari, Mercedes Benz, BMW, Cadillac, aber bekomme jetzt keinen Schreck/Aber wozu brauch ich ein Auto, wenn ich auf deine Mutter abfahre." (Taktloss – "Kunst Band 1")
Ja, so rappt er, der Taktloss. Seinen Namen trägt der ungekrönte King of Battle-Rapmusik also nicht nur aus Spaß oder Coolness. Er rappt nicht nur nicht im Takt, sondern benimmt sich auch ziemlich taktlos im Umgang mit anderen. Seine Dissattacken und Reime suchen in der von dummen Kiddies überfüllten Battle-Schublade ihresgleichen. Selbst ein Kool Savas sieht auf diesem Terrain gegen Taktloss eher blass aus. Doch es muss mehr dahinter stecken als nur die pure Lust am verbalen Vernichten imaginärer und lebendiger Micgegner.
Taktloss benutzt Battle-Rap nicht nur, sondern er erhebt das Subgenre des Hip Hop auch zu einer eigenständigen Kunstform. So wirken die zum Teil heftigen sexistischen und rassistischen Attacken so wirr und überspitzt, dass man sich eher vor Lachen auf dem Fußboden wälzt, als wutentbrannt Antwortreime niederschreibt. Das wäre auch völlig sinnlos, denn erstens ist der gute Taktloss nicht durchgehend arisch und zweitens würden 99% von uns allen gegen ihn mit wehenden Fahnen untergehen. Fast wäre man geneigt, Taktloss sogar für den Innovator deutscher Poesie zu halten. Die irrwitzigen Punchlines, der nasale Eunuchen-Flow sowie die freie Form der Reimstruktur machen ihn auf jeden Fall zum ersten Avangarde-Künstler im Rap.
Dabei treibt der Realgeist, so bezeichnet er seine zweite Persönlichkeitsstruktur, noch gar nicht so lange sein überregionales Unwesen. Zumindest ist er der Medienwelt erst seit dem 99er TV Debut seiner Westberlin-Maskulin Posse (Kool Savas, Ronald MacDonald und Mel Beatz) bekannt. Weiterhin kann man ihn beim Zerquetschen einer Tomate während des "King Of Rap"-Videos von Kool Savas beobachten.
Westberlin Maskulin lösen sich nach mehreren Tapes im April 2000 auf, da Kool Savas und Taktloss anscheinend nicht mehr auf einer Wellenlänge rappen. Da alle Seiten über WBM gelöscht sind, gibt es wenig Informationen über die Gründe des Splits. Kool Savas sieht sich wohl mittlerweile selbst als Rapstar und reiht sich deswegen mehr oder weniger in die Mainstream-Riege zwischen Samy Deluxe, Afrob, Azad und Curse ein. Taktloss dagegen setzt seine Avantgarde-Soloschiene konsequent fort. So scheitert auch sein Gastspiel bei der MOR-Clique.
Er gründet "Fick die Biaaatch Recordz" und geht einen Vertriebdeal mit Put Da Needle Records ein. Zudem schlüpft er unter den Produktionsmantel von Homerecordings und veröffentlicht die ersten vier "BRP"-Tapes. Im Winter 2001 startet er mit der "Battlereim Priorität Nr. 7" seine "BRP"-Albumreihe.
Sonst weiß man herzlich wenig über Taktloss. Auch das irre Interview in der Juice bringt kein Licht ins Dunkel. Wegen seiner Medien-Verweigerung ala Helge Schneider erfährt man nur, dass er ein Casinogänger ist, wohl eine Sprühervergangenheit hat und mit Hip Hop Spaß haben will. Sein Alter dürfte so um die 30 Jahre liegen. Rap ist für ihn Entertainment pur und Beleidigungen bringen ihn zum Lachen. Als eine Art "Der Schöne und das Biest" pusht er den künstlichen Gegensatz zu Samy Deluxe.
Taktloss sieht sich selbst als Schöpfer von Battle-Rap in Deutschland. Das ist natürlich sehr löblich, doch ist der junge Mann auch indirekt dafür verantwortlich, dass weiße Vorstadtkids Nigger sagen und hart mit Mutter-Nutta-Gedisse fronten. Leider fehlt denen Taktloss künstlerischer Ansatz völlig, so dass es zu einer gefährlichen Entwicklung kommen kann. Einerseits gefährlich für wichtige Ideale im Hip Hop wie Respekt und Toleranz und andererseits gefährlich für die körperliche Unversehrtheit der Kiddies, denn nicht alle Menschen auf einer Jam reagieren bei einem Battle gelassen auf verbale Tiefschläge.
Gemeinsam mit seinem Kumpel Justus veröffentlicht Taktloss 2006 das Album "Aus Liebe". Und es geht weiter mit den Kollaborationen. Zusammen mit Rifleman bringt er 2007 "Www-Weltweitewords" an den Start.
4 Kommentare mit 29 Antworten
Beste Line meiner Meinung nach ist immer noch "der Rücken deiner Mutter ist krumm denn sie trägt mich"
Dieses Podest auf das Taktlo$$ gestellt wird, ist mMn völlig überzogen. Klar hat er ein paar gute Sachen gemacht, und ich möchte auch gar nicht in Frage stellen, dass er deutschen Battlerap stark geprägt und beeinflusst hat. Von mir aus, könnt ihr behaupten dass er deutschen Battlerap mit erfunden hat.
Was ich jedoch zu kritisieren habe ist die ständige Lobpreiselei von ihm. Jeder der Taktlo$$ kritisiert, hat ihn angeblich nicht verstanden, nichts im Rap Cosmos zu suchen oder wird von seiner Anhängerschaft rigoros beleidigt.
Und weil der Mann nicht dumm ist, hat er diese Position genutzt, um das in einen 'Gott Status' auszubauen. Vielleicht hat er das nicht aktiv beeinflusst und der Starkult hat sich mehr oder weniger verselbstständigt. Fakt ist aber auch, dass Taktlo$$ nie aktiv dagegen gesteuert hat. Er hat nie gesagt, dass die Leute vielleicht doch seine Aussagen nicht alle so hinnehmen sollten. Und da er in seinen Interviews ausschliesslich in Character bleibt, steigerte sich das ganze, so dass er zumindest nach außen den Eindruck vermittelt, das er glaubt unantastbar zu sein, so wie ein Gott. Das ist selbstverherlichend, ignorant und feige. Er hat sich nie ins Kreuzfeuer gewagt oder war dem ausgesetzt. Warum darf ausgerechnet er sich den Sexismus, Rassismus oder Homophobie Vorwürfen entziehen? Während ein Savas, Bushido, Fler, Kollegah oder Rapper XY stets kritisch mit alten Texten konfrontiert werden.
Meine Meinung ist, Taktlo$$ ist gnadenlos überbewertet.
Meine Meinung ist: Lösch Dich Du Hund!
Bis auf dieses ewige VIVA Ding, was mich so gar nicht geflasht hat, habe ich nie was von ihm gehört. Hätte von nem Die-Hard-Fan und Kenner gerne mal 2-3 Anpspieltipps.
Denke du bist dafür einfach zu genrefremd.
Nee, denke nicht. Bitte poste mal seine unfickbaren Glanzstücke.
Kannst dir einfach WBM Battle kings anhören. Das ist so sein bester Output
Die Solo Sachen sind für mich auch nicht wirklich hörbar und werden verklärt wahrgenommen. Gut ist das meiste davon nicht. Aber wenn einer sich diese Verklärung verdient hat, dann Takti
Süß
So isses halt, wenn man mal selbst gefaked wird. Wie schmeckt denn die eigene Medizin?
Danke, Buddi. Habe da mal reingehört, absolut unhörbar für mich. Craze hat wohl doch Recht.
@MannIN Kannst du deine Meinung vielleicht mal begründen anstatt zu pöbeln und zu trollen? Wenn nicht sei bitte leise und Knie nieder vor deinem Taktlo$$ Schrein, wie du es halt gewohnt bist. Und wenn du schon auf den Knien bist, geh doch einfach deiner Profession weiter nach und lutsch weiter.
Es riecht hier verdächtig nach Mirko.
@BuddabeidieFische
Womit hat er sich das denn verdient? Genau das ist das was ich meine.
Taktloss hat ziemlich früh völlig neue Komponenten reingebracht und die straight durchgezogen, siehe den Viva plus Auftritt bei Falk. Dazu war eigentlich immer klar, dass Taktloss viel tiefer in Rap drin war, als seine Ignoranz vermuten ließ. Man denke nur an Busdriver und Project Blow.
Was Buddi sagt. Einer der Kritikpunkte vom Faker ist richtig, er hat nie was gegen seine Verherrlichung getan, aber warum sollte er auch. Warum er nie wegen Sexismus/Rassismus/Homophobie verurteilt wurde? Wurde er, zb nach Aussagen bei Wasabi und Schacht, und wurde er nicht, weil alles von ihm immer derart überzeichnet war, das niemand sein Gesagtes ernsthaft glauben konnte. Kunst darf/soll/muss mit den Grenzen des Sagbaren spielen, zu dem Thema kann ich die Podcast von Machiavelli zum Thema Kunstfertigkeit empfehlen (https://www1.wdr.de/mediathek/audio/cosmo/…).
Battlekings ist für mich persönlich ein sehr wichtiges Album, es ist nicht das erste Album, das ich besessen habe, und auch nicht das erste, was ich von denen gehört habe (das waren zwei random songs von kazaa oder wie das hieß, die auf dem indizierten Vorgänger waren, mit zwei unfassbar guten Einstiegen und Parts von Savas, die mich damals so geflasht haben, wie es das Kunst davor noch nie geschafft hat), aber das erste Album von denen, das ich in Gänze gehört habe. Und auch wohl mein meistgehörtes Album.
Scheint auch für Rap in Deutschland ein sehr wichtiges Album gewesen zu sein, allein schon wegen der ganzen Bezüge von anderen darauf. Ist meiner Meinung nach auch vergleichsweise gut gealtert.
Andere Sachen von Taktlo$$ höre ich mir dann und wann auch Mal an, BRP 3 UND 56, Direkt aus dem Knast (du Spast) mit Jack Orson, Aus Liebe mit Justus.
Ob das gut ist oder nicht hängt von den Maßstäben ab: Technisch gut auf keinen Fall, lyrisch gut, vielleicht, kommt auf das Release an, muss man aber mögen, ist ziemlich dada, musikalisch gut, nein, nicht gut, aber vielleicht auch absichtlich. Bin auch der Meinung, dass er etwas Verklärung durchaus verdient hat, kaum einer hat deutschen Rap so maßgeblich beeinflusst.
Aus Liebe ist schon ein ziemlich gutes Album. Sonst kenne ich recht wenig von ihm und mir fehlt der archäologische Antrieb, mich durch die alten Alben zu wühlen, um die kulturelle Relevanz zu erfassen.
Capsis ersten Absatz finde ich schwierig. Zum einen weil ich nicht weiß inwiefern das Würgen von Jule Wasabi (geiler Deutschrapalbumtitel eigentlich, wenn man ihn enkontextualisiert) durch die Kunstfigur gerechtfertigt werden kann, zum anderen weil ich es schwierig finde die Grenze zu ziehen.
Ich weiß nicht, warum es viele immer so eindeutig finden, warum der Hypersexismus von Morlockk, Takti, SSIO, Hafti oder anderen Kritikerlieblingen ganz klar kunst und gewollte Zuspitzung ist, während der von Kurdo, Majoe, Kolle oder anderen Wack-Mcees genauso offenkundig ein Problem darstellt.
Als DCVDNS das N-Wort gedroppt hat, war das ja auch längst nicht so klar, obwohl der Typ ja die Mutter aller Kunstfiguren ist.
Diese DCVDNS Debatte mit dem Takti Zitat, war selbst für Olli M. schon ziemlich peinlich.
Jupp, aber der ist da ja nicht als einziger drauf eingestiegen.
Das stimmt wohl, ich erinnere mich nur an diesen Kommentar von ihm, in dem er davon erzählt, wie er rappend irgendwo lang gelaufen ist und dann ein Schwarzer ihn darauf aufmerksam gemacht hat, dass er "Nigga" nicht mitrappen sollte. Das hat ihm dann die Augen geöffnet...
Das war auf einem Kanye West Konzert, wenn ich mich richtig an den Artikel erinnere
Ich bin mir meiner eigenen Kalkigkeit schon bewusst genug, um mich bei dem Thema nicht für die letzte Instanz zu halten. Ich finde es auch unnötig damit zu provozieren und sehe keinen Grund, warum man das als Weißer rappen sollte. Andererseits haben People of Colour wahrscheinlich größere Probleme als mittelspannende weiße Rapper, die mit dem N-Wort provozieren.
Stimmt, das war irgendwas mit Kanye:D
Ich finde, man sollte das Wort nicht benutzen und ich will es auch nicht in meiner Gegenwart hören.
Dennoch, handelt es sich für mich bei einem Zitat um einen anderen Sachverhalt handelt und denke, dass es Unsinn ist, sich da selber zu zensieren.
Kendrick mag das anders sehen...
@craze glaub’s oder lass es bleiben aber hab das noch nie gemacht!
Bin immer unter meinen eigenen Accounts scheisse.
Leider vorher nicht zum Schreiben gekommen, deshalb mit etwas Verspätung, vll. interessierts ja noch jemanden. Ich muss nämlich protestieren. Anders als meine (kundigen) Vorredner bin ich durchaus der Meinung, dass sein Solo-Output weitestgehend auch ohne Verklärung (die es natürlich gibt, keine Frage) gefeiert werden kann und sollte.
Zum einen würde ich das mit dem "technisch nicht gut, lyrisch je nach dem" (sinngemäß) so nicht stehen lassen wollen. Klar, er schachtelt keine x-silbigen Reime ineinander und stoppt auch gerne mal aufkommenden Fluss recht brachial runter - "Hiermit möchte der Autor diese Stelle besonders betonen" hätte in meiner Mittelstufen-Analyse dazu wahrscheinlich gestanden und ausnahmsweise mal nicht zu Unrecht - aber er hat über seine häufig genutzten Schlag- oder Ende-zu-Anfangsreime schon ab und zu auch eine ziemlich klingende Wucht entwickelt, höre zB "Holocaust" (zu Grenzen/Moral einer Kunstfigur nachher noch mehr)
https://www.youtube.com/watch?v=eu0Fgm9KCsQ
oder "Uepsilon O Ka O"
https://www.youtube.com/watch?v=ezf8UxJYcpw
,ebenso mit einer Silbe über mehrere Zeilen
(zB "Ich gebe mein Wissen weita"
https://www.youtube.com/watch?v=7SqlnUVsb2A
oder "Wer wir sind"
https://www.youtube.com/watch?v=2756XGTZz-c)
Zum anderen ist der mMn wichtigste Aspekt seiner Sachen witzigerweise noch gar nicht genannt worden: Der Humor. Es gibt wohl keinen Rapper in Deutschland, der sich so sehr über Punchlines definiert (eine Diskussion über die besten könnte locker einen eigenen Faden füllen), dazu kommen diverse textliche Brüche (genau, Stilmittel!), absurde Übertreibungen und sonstige Albernheiten. Seine Live-Auftritte sind im Grunde Comedy-Veranstaltungen - Abgang nach dem ersten Track, Rückkehr erst nach (über Band selbst abgespielten) Zugabe-Forderungen, diverse Tracks für billige Kaulauer unter- bzw. abgebrochen, inszenierter Streit mit nicht anwesendem DJ (Ugly Cut) usw. Nicht umsonst wird ja recht häufig ein Vergleich mit Helge Schneider gezogen. Spätestens hier sollte dann auch klar sein: Das ist halt eine spezielle Geschichte, über Humor lässt sich streiten. Für mich persönlich macht diese Mischung aus straightem Battlerap mit hohem Anteil an teils schwer verdaulichen Gewaltelementen und völlig überdrehter Parodie Taktloss immer noch zu einem meiner absoluten Lieblingsrapper auf Deutsch.
Und auch wenn ich hrvorragend absolut recht gebe, dass problematische Inhalte im Rap immer noch viel zu häufig nur bei ohnehin als schlecht empfundenen Künstlern gesehen und benannt werden, ist das für mich auch der Grund, aus dem ich Taktloss von vielen von _Wahris Punkten freisprechen würde - ich unterstelle, dass er mit seiner Kunst eigenen Rap-Vorbildern einerseits zwar huldigt, sie andererseits aber persifliert. Besonders deutlich wird diese Mischung mMn auf meinem Lieblings-Outout von ihm (ja, auch vor den WBM-Sachen), BRP2, zB diesen beiden grandiosen Justus-Feats
https://www.youtube.com/watch?v=miQxQiRiQtY
https://www.youtube.com/watch?v=AtevEk2xyrM
Nicht von allen allerdings - eine Journalistin zu würgen geht zB einfach gar nicht, Kunstfigur hin oder her, er hat de facto körperliche Überlegenheit in Gewalt umgemünzt. Bei einem Auftritt Bamberg hat er mal einen, zugegeben sehr nervigen und vermutlich unter Drogen stehenden Fan (nein, das war nicht ich ) zurück ins Publikum geschubst, der zu ihm auf die Bühne gestiegen war. Ok, Podest war nicht hoch und das Risiko entsprechend gering, but still... Auch das mit dem Ausspielen der eigenen Kunstfigur in dieser Konsequenz hat, so unterhaltsam ich den Großteil seines Auftritts auch finde, so seine Schattenseiten. Wer sich zB mal auf seiner fb-page (oder bei seinen Konzerten) rumgetrieben hat, weiß, dass er neben nerdigen Heads auch ein paar strange Gestalten Stoßrichtung Verschwörungsideologie anzieht, denen vmtl. insbesondere die konsequente Anti-Haltung imponiert. Diesen Leuten einen ungültig gekreuzten Wahlzettel (sowieso nicht die dollste Entscheidung) oder Storys, wie man den wissenschaftlichen Betrieb vermeintlich vorführt, zu präsentieren, kann halt genau den bestärkenden Effekt haben, den man dann auch in den Kommentaren dort lesen konnte.
Das mit den musikalischen Defiziten - um mich zum Schluss nochmal mühsam um einen Bogen zurück zur Mukke zu bemühen - würde ich dafür unterschreiben, über die Beats/Produktion glänzen seine Sachen nun wahrlich nicht. Bei der Fülle an Tracks sind natürlich trotzdem ein paar Treffer und Ohrwürmer darunter
https://www.youtube.com/watch?v=LMTNQdwnW0c
https://www.youtube.com/watch?v=VDox9wb9ax8
Im Ergebnis finde ich die meisten seiner BRPs und Kollaboalben tatsächlich gut. Ausnehmen würde ich "Gott", von dem ich nur die Auskopplungen kenne und das absolut unterirdische Real-Geizt-Album von 2017, das sich wirklich nur über den Gag des Erscheinens zu Ostern "wie prophezeit" rechtfertigt. Immerhin, die Dreistigkeit, dafür Geld zu verlangen, nötigt Respekt ab. Und die BRP3, die ich irgendwie nie so lieb gewonnen hab wie den Rest.
BRP2 > BRP7, BRP 4 Life, BRP 56 > HFM, WWW > Battlekingz, Aus Liebe > BRP1, Imitierte Signale, Direkt aus dem Knast, Dogma > BRP3 >> Wie Prophezeit
Ok, ziemlicher Roman geworden, sry (Fanboy eben) Naja, vll. war ja für den ein oder anderen was brauchbares darunter.
DADKDS hab ich endlos gehört u.a
Das Biest mit Orgi als Feature besitzt eine der besten Takti Lines
"In erster Linie bin ich jemand mit einem Pöönis?" Ja, die ist in der Tat noch super. Von Orgi und entsprechend auch den Kollabos bin ich allgemein eher kein so großer Fan. Aber man kann ja immer zu den Taktloss-Parts skippen
Btw dicke probs für den ausführlichen Text
Respekt Kubischi!
Yo, mad propz an kubi, sprichst da viele wahre Sachen an, aber über das mit der Technik müssen wir nochmal reden.
Wenn ich schreibe technisch nicht gut, dann meine ich damit nicht den Text, die Reime (das Frühstücke ich ja unter "lyrisch" ab, und da ist er durchaus begabt, aber ob es gefällt ist schon stark voll Geschmack des Rezipienten abhängig), sondern Stimmeinsatz, Flow, Taktgefühl, Routine, Geschwindigkeit, patterns und so weiter. Da ist Taktloss auf jeden Fall in einer unteren Liga anzutreffen.
Hitz für Kidz ist natürlich grandios und wird von mir stets von Anfang bis Ende mitgerappt, wie auch Battlekings.
Danke für die Blumen!
@Technik vs Lyrik
MMn geht das schon ein bisschen Hand in Hand. Insofern, dass "Pattern" (zumindest nach meinem Verständnis) die Umsetzung eines Reimschemas in einen gesprochenen Rhythmus bedeutet und die Aneinanderreihung bzw. Variation von Patterns dem, was landläufig so unter "Flow" verstanden wird, schon recht nahe kommt, meine ich. Deshalb auch der Bezug auf beide Bereiche und deine Einschätzung dazu.
Ich finde eben, dass bei der (gefühlten) Häufigkeit, in der Besprechungen über ihn das Weglassen von Reimen und seine unkonventionellen Dada-Lines betonen, manchmal ein bisschen untergeht, dass der Typ durchaus auch ganz beachtlich geflext hat (wenn er denn wollte).
Das er dazu in der Lage ist/war will ich gar nicht leugnen, er hat es halt nur sehr selten gezeigt
Zu Lyrik vs Technik:
Natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Geschriebenen und drm Vortrag dessen, aber das sind keine direkten Folgen. Du kannst einen Text schreiben, in dem jede Zeile perfekt passt, Versmaß(e), Reimstrukturen, aber kannst das trotzdem beim Vortrag total versauen. Andersrum ist zwar schwerer, aber zum Teil auch möglich, also einen schlecht geschriebenen Text gut vortragen.
Dass es eine zwangsläufige Kausalkette (wenn Reime toll -> Technik gut) gäbe, will ich auch gar nicht behauptet haben. Voraussetzung schon eher. Aber mir ging’s eigentlich vor allem darum, dass TAK es mMn eben gar nicht so selten auch gut hinbekommen hat, eine geschriebene Reimstruktur in gerappten „Flow“ zu übersetzen. Beispiele hab ich ja genannt.
oder kürzer: DOCH!
Schmutz. Ungehört 1/5
TAK 47
Unbesiegbar