laut.de-Kritik

Anklänge an die schwedische Todesmetall-Schule.

Review von

Es darf von einer Band wohl durchaus als Kompliment aufgefasst werden, wenn eine Szene-Ikone wie Jamey Jasta (Hatebreed) sich so begeistert zeigt, dass er die Jungs vom Fleck weg für sein Label signt. Wenn der nächste Schritt dann gleich Victory Records heißt, darf man sich wirklich was drauf einbilden.

Das Debüt "Revelations Of The Unsung" wurde im Januar vom neuen Label erst erneut aufgelegt. Ein paar Monate später steht die Band aus Daytona Beach schon mit ihrem zweiten Longplayer in den Startlöchern und macht einmal mehr alles richtig. Der kurze "Prologue" bereitet langsam darauf vor, dass hier gleich die große Klampfensäge durch die Gegend schwingt und schon gehts mit "Decay" in bester Thrash Metal-Manier los. Die Nummer könnte fast auch von Kreator oder Carnal Forge stammen und mäht einfach nur um.

Beim anschließenden "The Yearning" bringt das Gitarrendoppel Johnson/Church sein Melodieverständnis deutlich großzügiger zum Einsatz. Hier regieren Gitarrenleads der schwedischen Todesmetall-Schule. Die dürfen auch im Titeltrack den Ton angeben, bei dem Fronter Dennis sogar mal sowas wie eine Gesangslinie aufblitzen lässt. Damit sticht die Nummer ganz klar aus dem restlichen Material heraus, worauf er sich meist auf seine derben Shouts verlässt.

Bis hierhin ist eigentlich alles im grünen Bereich, dann steht aber mit "Ghost" eine Nummer an, die irgendwie nicht so ganz schlüssig klingt. Irgendwie scheinen die einzelnen Riffs eher nebeneinander zu stehen, als wirklich zusammen zu passen. Daran ändern auch die Doppelleads nicht, die in bester Iron Maiden-Manier vorgetragen werden. Doch solche kleinen Patzer machen aggressive Thrasher wie "One Last Thrill" mehr als wett.

Interessant gehen The Autumn Offering auch bei "No End In Sight" zu Werke. Zeigen sie hier doch, dass sie auch klassische, gezupfte Gitarrenmelodien in ihren Kontext integrieren können. "The Final Cut" ist rein instrumental und endet mit einer schönen Klaviermelodie, die mehr und mehr mit Streichern unterlegt wird und schließlich langsam ausklingt.

Trackliste

  1. 1. Prologue
  2. 2. Decay
  3. 3. Yearning
  4. 4. Embrace The Gutter
  5. 5. Ghost
  6. 6. Misery
  7. 7. This Future Disease
  8. 8. One Last Thrill
  9. 9. No End In Sight
  10. 10. Walk The Line
  11. 11. Final Cut

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