laut.de-Biographie
The Gisha Brothers
In den sechziger Jahre grassiert das Beat-Fieber. England ist Ausgangspunkt und bringt mit The Beatles die unerreichten Superstars hervor. Deren Erfolg ruft eine Menge Mit- und Nachzügler auf den Plan. Direkte Konkurrenten sind beispielsweise Cliff Richard & The Shadows und The Kinks.
Weltweit formieren sich Beat-Gruppen: In den USA The Monkees, Australien leistet seinen Beitrag mit The Easybeats. In Deutschland findet der neue Rhythmus ebenfalls viele Freunde: Es entsteht eine eigene Szene, zu deren prominentesten Vertretern The Rattles, The Lords und die Phantom Brothers zählen.
Der Hanauer Formation The Gisha Brothers bleibt indes der ganz große Erfolg verwehrt. Dennoch stellt der Fünfer um die beiden Brüder Hans und Klaus Gisha samt wechselnden Bandmitgliedern eine Besonderheit in der deutschen Beat-Szene dar. Als Gründungsjahr gilt 1953. Zunächst sind sie noch dem Jazz und der Tanzmusik verhaftet, und treten erfolgreich in verschiedensten Clubs, Bars und Lounges auf.
Um 1962 herum beginnen die Musiker nach Experimenten mit R'n'R und Twist mit ihrer Version des angesagten neuen Stils. Sie spielen im Frankfurter Raum vom jungen Publikum begeistert aufgenommene Sets, und es dauert nicht lange bis zur Unterzeichnung eines Plattenvertrags mit CBS kommt.
Im Dezember 1963 erfolgt der Single-Startschuss "Don't Stop". 1964 folgt das erste Album unter dem Titel "Slop Train", das neben Covern von Johnny & The Hurricanes ("Crossfire") oder Duane Eddy ("Peter Gunn") eine Reihe selbst komponierter Titel enthält.
Die Nummer "Ringelingeling" entwickelt sich zur ersten bundesweiten Hitsingle der Gisha Brothers und macht die Hanauer weiter bekannt. Einladungen zu TV-Shows wie "Schlager Des Monats", "Die Drehscheibe" und "Musik Aus Studio B" flankieren den Erfolg. Auch im österreichischen und Schweizer Fernsehen sind die Gisha Brothers zu bewundern.
1965 festigt der Zweitling "Happy Thunder" den Erfolg der Band, doch allmählich zeichnet sich der Niedergang ab. Trotz nach wie vor guter Songs gelingt kein weiterer Single-Hit wie noch im Vorjahr. Die deutschen Plattenfirmen beginnen, sich mangels überregionaler Erfolge von manchem schnellen Signing zu trennen. Im Falle der Gisha Brothers wird 1966 noch eine krude Medley-Platte mit dem Namen "Modetänze für Jederman - Dance Party" veröffentlicht.
So steht für die Band die schwere Entscheidung an: Es weiter mit teuren, eigenen Aufnahmen zu versuchen - oder sich ins Feld der damals gut bezahlten Hotel- und Club-Tingelei für ein betuchtes Publikum zu schlagen, wie es viele Unterhaltungsbands in der damaligen Zeit tun.
Fortan spielen die Musiker in der Besetzung Hans und Klaus Gisha, Hans Bohländer, Friedel Wüst und Wolf-Werner Peiniger auf Kreuzfahrtschiffen, in bekannten Wintersportorten und vornehmen Hotel-Lounges. 1971 geht die Band auseinander, und die Mitglieder kehren in bürgerliche Arbeitsverhältnissen zurück.
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