laut.de-Biographie
The Last Shadow Puppets
Die Entstehungsgeschichte der Last Shadow Puppets, dem Seitenprojekt von Arctic Monkeys-Sänger Alex Turner und seinem Rascals-Kollegen Miles Kane (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen amerikanischen 60s Soul/Rock-Gruppe Rascals) - ist schnell zusammengefasst. Turner und Kane schweißt nämlich vor allem eins zusammen: der Hang zu Scott Walker, dem frühen David Bowie und dem Jazzproduzenten und Musiker David Axelrod. Eben jene hören beide auch gern zusammen, schwelgen in Gedanken an die großen Pophymnen der Sechziger und entschließen sich im Jahr 2008, eine gemeinsame Combo zu gründen.
Kennen lernt man sich auf einer Tour. Im Mai/Juni 2005 tritt Kane mit seiner damaligen Band The Little Flames im Vorprogramm der Arctic Monkeys auf, seitdem verbindet die Herren eine enge Freundschaft. Auf der nächsten gemeinsamen Tour Mitte 2007 beginnen die beiden, an ersten Songs zu werkeln. Außerdem fragt Turner seinen Kumpel, ob dieser denn nicht einige Gitarrenparts auf "Favourite Worst Nightmare" übernehmen und bei einigen Live-Auftritten der Monkeys im Sommer mitperformen wolle.
Als Drummer holen sie sich James Ford (u.a. Produzent der Arctic Monkeys und der Klaxons und Mitglied bei Simian Mobile Disco) ins Boot. Eine komplett neue Band will man nicht auf die Beine stellen, die zwei verstehen das Ganze eher als Zwei-Mann-Kollabo: "It became obvious that we could do it with just us three. James is a drummer, we knew he'd be good. We really didn't want to get a band together", so Turner. Schnell entsteht neues Material. Einige Songs schreiben Turner und Kane gemeinsam, andere entstammen allein der Feder des Rascals-Frontmanns und werden dann noch zusammen überarbeitet.
Im August geht es dann zum Aufnehmen nach Frankreich. Turner und Kane wechseln sich an Bass und Gitarre ab – so wie es eben gerade passt. In den folgenden Monaten kommen noch einige Stücke dazu, und man engagiert Owen Pallett (aka Final Fantasy und Arcade Fire-Live-Mitglied) als Dirigent für die Streicher-Arrangements. Zur Umsetzung bucht man im Dezember mal eben das London Metropolitan Orchestra.
"The Age Of The Understatement" steht am 18. April in den deutschen und drei Tage später auch in den britischen Läden und schafft es im Heimatland ohne Schwierigkeiten auf Platz eins der Charts. Kurz zuvor kommt bereits die gleichnamige erste Single in den Handel, die vor allem durch das zugehörige Video auffällt: Turner und Kane geben sich in Agentenposen, rollen auf Panzern sitzend durch den Schnee und trällern vor russischen Prachtbauten und vom Militärchor unterstützt ihre Lieder.
Natürlich erfreut sich auch dieser Song großer Beliebtheit, und das nicht nur in England. Als B-Seite gibt es obendrein ein Cover des David Bowie-Songs "In The Heat Of The Morning" – Bowie selbst zeigt sich überaus begeistert: "That's a delight! How lovely. A daymaker", so die Pop-Ikone. Die erste Show geben The Last Shadow Puppets am 4. März in New York und treten später u.a. auch bei "Later... with Jools Holland" im BBC-Fernsehen auf. Vor Oktober 2008 gibt es jedoch keine ausführliche Tour, da Kane erst mal mit seiner Band deren neues Album bewirbt. Lediglich beim Reading and Leeds Festival lassen sich die Engländer im Sommer blicken.
Anschließend geht wieder jeder seiner Wege. Vor allem Turner steigt mit den Alben "Suck It And See" und "AM" in die Beletage des Rock'n'Roll auf. Ende 2015, als schon niemand mehr damit rechnete, erfährt die offizielle Homepage ein Update, was als untrügliches Indiz einer musikalischen Ankündigung gilt. So auch hier: Der zweite Last Shadow Puppets-Tonträger, der am 1. April 2016 erscheint, heißt "Everything You've Come To Expect".
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