laut.de-Biographie
Trans Am
Sie sind zu dritt, spielen seit 1990 zusammen, verkaufen nach eigener Aussage von jedem Album um die 50.000 Einheiten und betreten sechs Monate im Jahr allabendlich eine Bühne.
Man darf Trans Am wohl mit Recht als Musikfanatiker bezeichnen, die am Tüfteln im Studio genauso viel Spaß haben wie an der Live-Umsetzung. Da sie aus Washington DC stammen, sieht man sie hierzulande leider nicht so häufig, wie es obige Beschreibung vielleicht anklingen lässt.
Um welche musikalische Ausrichtung es bei Trans Am geht, ist aus dem Instrumentarium des Trios zunächst schwer ersichtlich: Nathan Means spielt Bass, Keyboards und singt. Phil Manley kann auch singen sowie Keyboards und den Bass bedienen, spielt aber zusätzlich Gitarre. Sebastian Thomsons beherrscht das alles zusammen plus Drumming und Programming.
Tatsächlich stellt eine Kategorisierung ihrer Musik die Musik-Journaille vor große Schwierigkeiten. Mitte der 90er hängt man Trans Am das Etikett Post-Rock an, da sie elektronische Musik mit Gitarre und Bass mischen und obendrein noch mit den Chicago-Fricklern von Tortoise im Studio gesehen werden. Deren John McEntire produziert 1996 das erste, rein instrumentale Trans Am-Album und engagiert das Trio als Support-Act für eine Tortoise-Tour.
Eine selbstbetitelte EP schlägt noch im selben Jahr die Brücke zum zweiten Trans Am-Album "Surrender To The Night", das 1997 die Elektronik einführt. Huldigten Trans Am auf dem Debüt noch augenzwinkernd Progressive Rock-Combos wie Boston oder Yes, heißen die neuen Helden nun Kraftwerk und Can. Ein größeres Publikum erreichen sie mit dem Beitrag auf der Mille Plateaux-Compilation "In Memorium: Gilles Deleuze", der auch Künstler wie Oval und Cristian Vogel featuret.
1999 holt "Futureworld" zum großen Synthiepop-Schlag aus, auf dem Nachfolger "The Red Line" dominiert dagegen wieder die klassische Rock-Besetzung. Trans Am machen einfach, was ihnen gefällt und kümmern sich einen Dreck um Trends, was auch ihrem Label Thrill Jockey (unter anderem David Byrne, Mouse On Mars, Giant Sand) gefällt. Für "TA" geht die Band erstmals mit komplett fertig komponierten Songs ins Studio und singt obendrein auf so vielen Songs wie noch nie.
Heraus kommt eine wilde Mischung aus synthetisch-kruden Popsongs. In dieselbe Kerbe schlägt "Liberation", das siebte Studioalbum der Nordamerikaner. Insgesamt etwas rockiger gehalten als der Vorgänger, äußern sich Trans Am explizit politisch zum Thema Freiheit im Amerika von George W. Bush.
Ans Aufhören denken sie zu keiner Sekunde. "Wir haben viel durchgemacht, um an diesen Punkt zu gelangen", sagen sie im Zuge der Veröffentlichung von "Thing" 2010. "Wir können nicht über die Musik von heute lamentieren. Aber wir können eine Menge Energie entfachen und all die kleinen Dinge tun, die uns in die gute Lage versetzen, an die Spitze zu gelangen."
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