Ulrich Schnauss & Mark Peters - " Tomorrow Is Another Day"

Die erneute Kollabo der beiden Musiker macht da weiter, wo "Underrated Silence" aufgehört hat. Analog meets digital ist wieder die Devise. Etwas geerdeter als noch Schnauss' letztes Solo-Album "A Long Way To Fall" klingt "Tomorrow Is Another Day" wie ein Hybrid aus Schnauss meets Engineers. Speziell die dezenteren Gesangsharmonien in "Walking With My Eyes Closed" muten an wie von "In Praise Of More" ins Klangbild gebeamt.

Typische Ingredienzen wie rückwärts geloopte Melodien finden sich genauso wieder wie die immer gerne gehörten Harmonien, die mitten ins Herz treffen und auch die zweite Ausgabe der Partnerschaft zu einem traumhaften Hörerlebnis machen.

Die Herangehensweise des Duos sollte dergestalt ablaufen, dass die Beiträge der Musiker zu diesem Album zueinander in Konkurrenz stehen, aber dennoch eine Einheit bilden sollen. Von Ersterem ist eigentlich kaum etwas zu hören, stehen doch sowohl Gitarre als auch Synthies absolut im Dienste der Songs. Bei "Bound By Lies" mutet die Liaison zwar etwas gezwungener an, ergibt in der Summe aber dennoch einen wunderschönen Elektropop-Song.

Ganz am Ende lassen Schnauss und Peters dann aber doch noch die Leine ganz locker. In "There's Always Tomorrow" belauern sich Klampfe und Synths eine Weile, die Töne flirren umeinander, ehe nach dreieinhalb Minuten Peters mit einem Aufgalopp aus der verzerrten E-Gitarre den Auftakt zu einem schon fast jazzigen Solo-Duell macht, das Schnauss mit Jam-artigen Piano-Einwürfen beantwortet. So läuft ein Album aus, das einmal mehr unterstreicht, wie hervorragend Schnauss & Peters im Duett funktionieren.