laut.de-Kritik
Retrofuturistische Diskomusik aus Bayern - saugut.
Review von Martin TenschertAußen PermVac, innen Geschmack. Dieses Credo gilt auch bei der dritten Ausgabe der hauseigenen Samplerwerkschau. Neben Gomma sicherlich eines der spannendsten Labels für retrofuturistische Diskomusik aus bayerischen Landen. Die gute Luft und herzhafte Brotzeiten scheinen Einfluss auf die Coolness der Labelarbeit zu haben.
Größtmögliche Vielfalt wird ebenfalls wieder in güldenen Lettern in den Nachthimmel projiziert. Commix gefallen mit "Japanese Electronix" auf der verträumten Space Disco-Überholspur. Spitzenmäßige Claps, Filter Vocals und ein warmer Bass geben diesem Track die richtige Würze. The Golden Filter geben mit "Kill Me" im monumentalen John Talabot-Remix nicht weniger alles. Ganz andere Schiene, aber derselbe Premiumstyle. Jedenfalls erzeugen beide ordentlich Druck, ob beim Hundespaziergang im Wald oder ganz profan im natürlichen Habitat, dem Club.
Die Invisible Conga People beigeistern wiederum bei "Cable Dazed" mit ausgewogenem Vocal-Bratz-Verhältnis. Musikalisch sehr variantenreich und dennoch mit hypnotischer Saugwirkung ist die Nummer eine weitere bedeutende Nuance im Farbfächer der ewigen Ferienwelt. Da möchte man kein Synästhetiker sein, das wäre dann doch des Guten zuviel.
Die beeindruckende Anzahl von 24 Stücken findet man auf der Compilation. Schwächen werden nicht toleriert, Sergej Auto lässt sich den Obazden nicht von der Breze nehmen und begeistert mit "Abyis", einer nebligen 70er Discofantasie, die Jean Michel Jarre nicht besser hätte gelingen können. Dub is all around.
Permanent Vacation schaffen es erneut, einem vorzugaukeln, dass es doch so leicht sein kann, tolle Musik auf nonchalante Art und Weise zu kommunizieren. Das wissen auch Künstler wie eben John Talabot oder auch Joakim und liefern dementsprechend hochwertige Ware. If This Is House I Wanna Pay For It.
Noch keine Kommentare