laut.de-Biographie
Young Buck
Dass Tennessee noch mehr als Johnny Cash und Justin Timberlake zu bieten hat, beweist der dort 1981 geborene David Darnell Brown aka Young Buck.
Young Buck (der Name ist übrigens der
amerikanische Slangausdruck für einen jungen schwarzen Mann) kickt schon mit 12 die ersten Raps. Dabei versucht er sich natürlich auch an üblichen Erwachsenenthemen, was der ortsansässige Priester der Legende nach mit den unchristlichen Worten "Pay Attention You Young Buck Motherfucker!" kommentiert.
Mit 16 darf er vor dem Dirty South-Cash Money-Präsidenten performen, der ihn 1997 mit nach New Orleans mitnimmt. Doch zu diesem Zeitpunkt die Rapwelt noch in Ost- und Westcoast gespalten. Der Süden kann da nicht viel mitrappen. So bleibt Buck nach vier Jahren nichts anderes übrig, als wieder nach Hause zurück zu kehren. Dort wird er in seiner Wohnung gleich zweimal überfallen und angeschossen.
Young Buck über seine Erfahrungen: "Es war ungefähr vier, fünf Uhr am Morgen. Jemand trat die Tür ein und stand mit einer AK oder einer Mac über mir. Ich war nicht bewaffnet, also rannte ich in die Küche. Einer meiner Homies war da und drückte den Typ an die Wand, dennoch erwischte mich eine Kugel im Arm und eine am Bein. Ich hatte soviel illegalen Kram zu Hause, dass ich erst einmal eine Stunde herumgezogen bin, bevor ich ins Krankenhaus konnte. Vor lauter Blutverlust verlor ich fast mein Leben."
Als er kurz darauf in New York während einer Tour mit Juvenile auf den ebenfalls angeschossenen 50 Cent trifft und mit ihm freestylt, freunden sich die beiden an. Die Mitgliedschaft bei der G-Unit ist so natürlich abgemachte Sache. Das erste Feature rappt Buck auf Fiddys "Bloodhound" vom 2003-Album "Get Rich Or Die Tryin". Die G-Unit veröffentlicht Ende 2003 ihr Debüt "Beg For Mercy", das sich bis heute über zwei Millionen mal verkaufte. Auf diesem Album ist Buck selbstverständlich auch vertreten.
Einen handfesten Skandal verursacht Young Buck, als er an einer Messerstecherei bei den Vibe Awards am 17. November 2004 beteiligt ist. Dabei will er nur Dr. Dre vor einem Angriff von Jimmy James Johnson verteidigen. Nachdem er den Angreifer, der Dr. Dre ins Gesicht geschlagen hat, mit einem Messer lebensgefährlich verletzt hat, taucht er erstmal unter. Später stellt er sich doch noch der Polizei. Den Prozess nutzt er als Promoplattform für sein neues Album. O-Ton Buck: "Mein Name ist Young Buck. Kauft mein Album!" Letzlich wird er wieder auf freien Fuß gesetzt und nur auf Bewährung verurteilt.
Sein erstes Soloalbum trägt den Namen "Straight Outta Ca$hville" (2004), eine Anspielung auf Countrysänger Johnny Cash, sowie an N.W.A.s "Straight Outta Compton". Auf dem mit Platin ausgezeichneten Album sind Hits wie "Let Me In", "Bonafide Hustler" und der Megaknaller "Bang Bang", eine Coverversion von Nancy Sinatras "Bang Bang (My Baby Shot Me Down)" enthalten.
Auf die Frage, warum "Straight Outta Ca$hville" keine Beats oder Produktionen von Eminem oder Dre enthält, antwortet Buck in der Juice 12/2005: "Ich habe bewusst darauf verzichtet. Sie waren einfach so groß, dass ich das Gefühl hatte, als Newcomer nicht mithalten zu können."
"Ich als Südstaatler wollte dieses Album zu einem G Unit South machen. Das Album ist ein Album von der Straße. Du wirst nicht viel vom Mainstream und der schönen Welt hören, denn dies war nie ein Teil meines Lebens," erklärt Young Buck. Das Debüt enthält trotzdem Gastauftritte von 50 Cent, Lloyd Banks, Tony Yayo, The Game sowie Lil' Flip, David Banner, Ludacris und Stat Quo. Es verkaufte sich weltweit über zwei Millionen Mal.
Im 2006er Gangstafilm "Loyalty and Respect" übernimmt er die Rolle des Smoke und beteiligt sich auch mit Rapeinlagen am Soundtrack. Außerdem gründet er eines der zwei Sublabel von G-Unit Records mit dem Namen "Cashville Records". Nachdem er im selben Jahr zusammen mit Daddy Yankee den Remix zu "Rompe" zusammen mit Lloyd Banks aufnimmt, erscheint auch 2006 sein Mixtape "Chronic2006", eine Anspielung an Dr. Dres 1992er Klassiker "Chronic". Gehostet wird es von Schauspieler, Sänger und Comedian Jamie Foxx, Features liefern Fiddy sowie M.O.P.
Ende November 2006 erscheint sein zweites Album "Buck The World". Darauf sind als Beatproducer Dr. Dre, Eminem, Hi-Tek, Timbaland, Jazze Pha, Focus, Lil Jon, DJ Paul sowie Justice Lee geladen. Als Feature-Gäste hören wir neben der kompletten G-Unit-Crew unter anderem T.I., Young Jeezy, Snoop Dogg, Trick Daddy und Lyfe Jennings.
Erste offizielle Single ist der von Jazze Pha produzierte Track "I Know You Want Me". Der Streettrack "Do It Myself" läuft im Herbst in den USA bereits auf Dauerrotation. Bis "Buck The World" auch in deutschen Plattenläden steht, vergeht allerdings noch einige Zeit: Erst im März 2007 ist das Album auch bei uns zu haben.
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