Porträt

laut.de-Biographie

August Burns Red

Im März 2003 entschließen sich ein paar Kiddies auf einer Highschool in Lancaster in Pennsylvania, in einer Band der etwas härteren Gangart zu spielen. Die Rede ist von Metalcore. Relativ schnell machen ihre Breakdowns und die rhythmisch komplexen Riffs die Combo bekannt.

laut.de-Adventskalender: Noch mehr beste Weihnachtsalben
laut.de-Adventskalender Noch mehr beste Weihnachtsalben
Alle Jahre wieder? Aber hallo! Um die Adventszeit würdig zu bebimmeln, haben wir für jeden Tag bis Heiligabend den passenden Sound eingepackt.
Alle News anzeigen

Als Bandmitglieder sind zu nennen: JB Brubaker und Brent Rambler an den Klampfen, Matt Greiner am Schlagzeug, Jordan Tuscan am Bass und Schreihals Jon Harshey. Letzterer liefert den Anlass zum Bandnamen.

In seinen jungen Jahren hatte er eine Freundin, die auf den Namen August hörte. Die Beziehung lief aber nicht mehr, er wollte sie loswerden. Die verärgerte August ging daraufhin (vermutlich Rammstein-geschädigt) zu der Hundehütte ihres Ex-Lovers und steckte sie in Brand. Darin befand sich Redd, der Hund von Jon. Das arme Tier verbrannte bei lebendigem Leib. Am nächsten Tag titelte das örtliche Käseblatt: "August Burns Red".

Der trauernde Ex-Hundebesitzer schreit zwar 2004 noch die EP "Looks Fragile After All" ein, ihn ersetzt aber schon beim Debütalbum "Thrill Seeker" Josh McManness. Auch der Basser Tuscan hat offenbar Besseres zu tun, er macht Platz für Dustin Davidson. Doch bereits zum zweiten Album "Messengers" wird der Mann am Mikro erneut ausgetauscht: Jake Luhrs heißt der dritte Shouter der Band.

"Es ist wichtig für uns, dass die Menschen wissen, dass wir Christen sind. Das ist auch der Grund, weshalb wir auf der Bühne beten, bevor wir spielen. Aber auch, wenn wir Christen sind, geht es in unseren Lyrics oft um ganz alltägliche Dinge", stellt Gitarrist Rambler die religiösen Ansichten der Band dar. Brubaker dagegen meint, dass "das Christentum eine Religion (sei), und keine Art der Musik". Er lässt die Musik lieber für sich selbst sprechen.

August Burns Red - Death Below
August Burns Red Death Below
Traumatherapie mit viel Liebe zum Detail.
Alle Alben anzeigen

Die Band gewinnt an Popularität, nicht nur in christlichen Kreisen. "Messengers" steigt 2007 auf Platz eins der US-Christian-Album-Charts ein. Eine Tour mit As I Lay Dying und Misery Signals folgt, außerdem eine eigene Headliner-Tour im Herbst 2008.

Auch im nächsten Jahr sind August Burns Red viel unterwegs und legen ihren dritten Longplayer
"Constellations" nach. Das markiert so etwas wie einen kleinen Durchbruch: Platz zwei in den US-Hard Rock-Charts. Im September 2009 bringen sie ihre erste DVD "Home" in die Regale der Metalcore-Kids.

Eine Tour jagt die andere, bald auch auf europäischem Boden. Ende 2010 begeben sich die Jungs wieder ins Studio und kommen im Juni des Folgejahres mit "Leveler" zurück ans Tageslicht. Der Sound gerät über die Jahre immer ausgefeilter, wobei man immer noch ihre Einflüsse von Between The Buried And Me, Misery Signals und Hopesfall hört.

Spätestens seit "Constellations" hat die Band ihren Stil im Metalcore etabliert. In regelmäßigen Abständen gehen Alben raus, die auf technisch hohem Niveau genau das weiterführen. Ohne sich zu verändern oder den eigenen Kurs in Frage zu stellen, schwingen sich August Burns Red zu einer absoluten Größe des Genres auf.

2013 erscheint "Rescue & Restore". Fans bekommen wieder feinstes Geknüppel vorgesetzt, dessen Produktion im Vergleich zum Vorgänger nochmals zugelegt hat. Wenn es darum geht, den Breakdown zu zelebrieren, sitzt die Truppe ohnehin sattelfest auf dem Thron des Genres. Nach dem Wechsel zu Fearless Records 2014 folgt der Höhepunkt ihrer kontinuierlichen Schaffenskraft.

"Found in Far Away Places" ist das bis dato kompletteste Album der Band. Wie nie zuvor ergänzen sich experimentelle Ansätze und rohe Gewalt. Die Jungs wagen mehr im Songwriting, weshalb das künstlerische Moment so richtig zur Geltung kommt. Die Zerstörungsorgien bekommen eine eigene Dramaturgie. Nicht von ungefähr können sich die Amerikaner im selben Jahr mit einer Nominierung für die Grammy Awards in der Kategorie "Best Metal Performance" schmücken.

Erst mit "Phantom Anthem" gönnen sie sich 2017 einen Durchhänger in der beständigen Erfolgsgeschichte. Das Album lässt zwar weiterhin die Stärken der Band aufblitzen, allerdings fehlen die großen Songs. Die progressive Verspieltheit verdeckt die besonderen Momente. Zeit also, um wieder vor die Tür zu gehen und den Kopf frei zu kriegen.

Die "Constellations 10 Year Anniversary World Tour" feiert gemeinsam mit Bands wie Erra und Silverstein das Jubiläum eines wegweisenden Albums. Kurz darauf erscheint die Platte mit neuem Mix nochmals. Das Tourleben setzt neue Kräfte frei. Mit "Guardians" führen die Metalcore-Helden ihren beständigen Kurs im April 2020 wieder mit mehr Einfallsreichtum fort. Damit zementieren sie ihren Status als Fels in der Brandung eines aussterbenden Genres.

News

Alben

August Burns Red - Guardians: Album-Cover
  • Leserwertung: 3 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2020 Guardians

Kritik von Jan Hassenpflug

In stürmischen Zeiten der Fels in der Metalcore-Brandung. (0 Kommentare)

Fotogalerien

Berlin, Huxleys Neue Welt, 2018 ABR marschieren "The Final March" mit Heaven Shall Burn.

ABR marschieren "The Final March" mit Heaven Shall Burn., Berlin, Huxleys Neue Welt, 2018 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) ABR marschieren "The Final March" mit Heaven Shall Burn., Berlin, Huxleys Neue Welt, 2018 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) ABR marschieren "The Final March" mit Heaven Shall Burn., Berlin, Huxleys Neue Welt, 2018 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) ABR marschieren "The Final March" mit Heaven Shall Burn., Berlin, Huxleys Neue Welt, 2018 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger)

Surftipps

Noch keine Kommentare