laut.de-Kritik
Nach den 36 Minuten fühlt man sich wie mit offener Hose im Windkanal.
Review von Michael EdeleNa aber hallo. Es ist jetzt nicht mal ein Jahr her, dass mir der Vorgänger "Firedemon" so etwas wie feuchte Träume beschert hat. Seitdem kam im extremen Thrash Bereich, außer der letzten Slayer und VII Arcano kaum Bemerkenswertes in die Läden. Damit ist jetzt Schluss.
"Please...Die" macht exakt da weiter, wo "Firedemon" aufgehört hat. Es werden einem, in leider wieder nur 36 Minuten, messerscharfe Riffs um die Ohren geknallt, dass man sich fühlt wie mit offener Hose im Windkanal. Wer bremst, verliert. Die fünf Schweden brettern drauf los, dass es mir schon wieder ein leicht manisches Grinsen ins Angesicht meißelt. Ich frag mich ehrlich, wo die Jungs so viel Wut hernehmen, dass sie dir sang und klanglos die Rübe abmontieren. Wer immer den Spruch "All killers, no fillers" erfunden hat, muss diese Scheibe im Kopf gehabt haben. Der Sound kommt dermaßen fett, aber transparent aus den Speakern, dass man sich fragt, ob die Band nicht gerade vor der eigenen Haustür spielt.
Was die Titel angeht, sollte man die Herren wirklich zur lebensverneinendsten Band des gepflegten zwei/viertel-Taktes nominieren. "Butchered, Slaughtered, Strangled, Hanged", "Everything Dies" und vor allem "Please...Die (Aren't You Dead Yet)" werden einem von Sänger Jonas Kjellgren dermaßen liebevoll entgegen geschrieen, dass man sich beinahe aus reiner Sympathie selbst das Lichtlein ausbläst.
Zwar schauen bei "No Resurrection" Slayer dann doch recht deutlich mal ums Eck, das schmälert die Qualität der Scheibe aber in keiner Weise. Für "Please...Die" ziehe ich ohne zu zögern die Höchstmarke. Für die nächste Scheibe muss aber doch über eine leichte Veränderung nachgedacht werden, obwohl ... warten wir's ab.
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