laut.de-Kritik

Mid- und Up-Tempo reichen sich die Hand, Brachialität und Wut runden ab.

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So ganz leicht hatten es die Krawallbrüder aus Cleveland ja noch nie. Auch die Entstehung von "The Age Of Hell" war überschattet von den Abgängen rund um Langzeit-Schlagzeuger Andols Herrick, Bassist Jim Lamarca und Electronik-Meister Chris Spicuzza. Die übrig gebliebenen Hunter, Arnold und DeVries ließen ihre Band jedoch nicht den Bach runtergehen, sondern verzogen sich ins Studio von Produzent Ben Schigel und kloppten das Ding alleine ein. In acht Wochen stand das sechste Album.

Und das neue Material taugt was. Der Albumtitel und Opener peitscht den Thrash-Metal mit Vollgas in die Ohren des erstaunten Hörers. Gesangstechnisch brüllt sich Hunter erstmal die Wut aus der Seele, ehe er in dem mit Elektronik-Geräuschen versetzten "Clockwork" auch mal zu cleanerem Gesang greift. Die Nummer geht in Mark und Bein, nicht zuletzt wegen dem Double-Bass.

Zwar bleibt die Experimentierfreudigkeit auf der Strecke, dafür besinnen sie sich auf ihre Stärken: Eingängige Riffs, die dazu passende Stimme von Hunter und der Sound, der wieder mehr wie "Resurrection" klingt. Mid- und Up-Tempo-Nummer reichen sich die Hand, Brachialität und Wut runden ab.

"Losing My Mind" rasiert einem trotz, oder gerade wegen den Break Down-Anleihen die aufgestellten Haare ab. Das schlägt zwar nicht ganz so sehr ein, kommt aber trotzdem mit einer ordentlichen Portion Grundaggression um die Ecke. "Time Is Running Out" bleibt im Ohr hängen und hallt dort noch eine ganze Weile nach.

Die etwas langsamere und verspielte Nummer "Beyond The Grave" zeigt, dass sie sich auch in rockigen Gefilden beheimatet fühlen. Hier passen die cleanen Parts gut ins Gesamtbild. So ähnlich könnten auch Sabbath 2011 klingen. Als Live-Knaller entpuppt sich "Born In Blood", auf dem Gastsänger Phil Bozeman von Whitchapel einen Part mit seiner brutalen Stimme veredelt.

Das seltsam schräg klingende Intrumental "Stoma" läutet eine nachlassende zweite Albumhälfte ein. Die Songs bleiben durchdacht und verfehlen auch nicht ihre Wirkung. Allerdings hat man das Gefühl, dass man nach den ersten paar Songs bereits das ganze Album kennen würde. Lediglich der letzte Track, "Samsara", bietet einen abwechslungsreichen Song, der sowohl eine finstere und berauschende Atmosphäre erschafft, trotz fehlendem Gesang.

Die Gitarristen Arnold und DeVries passen hervorragend zusammen, spielen miteinander und lassen auch das eine oder andere Solo durchblinzeln. So ist "The Edge Of Hell" ein plausibler Wutbrocken geworden, zu dem Fans die Mähnen kreisen und sich in Moshpits verprügeln lassen können. Es besteht aber durchaus noch Luft nach oben.

Trackliste

  1. 1. The Age Of Hell
  2. 2. Clockwork
  3. 3. Losing My Mind
  4. 4. Time Is Running Out
  5. 5. Year Of The Snake
  6. 6. Beyond The Grave
  7. 7. Born In Blood
  8. 8. Stoma
  9. 9. Powerless
  10. 10. Trigger Finger
  11. 11. Scapegoat
  12. 12. Samsara

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