laut.de-Biographie
Eloy
Orgelorgien, pumpender Bass, ewig lange Lieder und Fantasy- bzw. Science-Fiction-Texte. Handelt es sich um King Crimson? Oder Emerson, Lake and Palmer? Nein, so etwas gibt es auch in Deutschland und trägt den Namen Eloy.
Die Bezeichnung geht aus H.G. Wells "Time Machine" hervor und steht für eine menschliche Rasse, die in 800.000 Jahren lebt und von der in einer Zeitmaschine reisenden Hauptfigur entdeckt wird. "Bei unserer Gründung war es für eine deutsche Band sehr schwierig, mit Eigenkompositionen einen Plattenvertrag zu bekommen. Wir standen vor einer unbekannten Zukunft, ein bisschen wie die Rasse in Wells Geschichte. Daher die Namensgebung", steht dazu auf der Homepage der Band.
1969 gegründet, haben Eloy eine lange Liste an veröffentlichten Alben und verschlissenen Mitgliedern hinter sich. Angelpunkt der Aktivität ist der Hannoveraner Frank Bornemann, der als Gründer der Band zunächst Gitarre spielt, nach und nach aber auch Gesang, Songwriting, Führung und Produktion übernimmt.
Die erste Phase dauert bis 1975. Es entstehen vier Alben, die Gruppe erhält einen Vertrag bei EMI. Bornemann produziert bei den Aufnahmen zu "Floating" nebenbei auch "Fly To The Rainbow" von den Stadtkollegen Scorpions. Die letzte Veröffentlichung "Power And The Passion" verkauft sich 30.000 mal, bedeutet aber auch gleichzeitig das vorläufige Ende.
1976 formieren Eloy sich neu und beginnen ihre erfolgreichste Phase. Bis 1979 entstehen weitere vier Alben; das letzte davon, "Silent Cries And Mighty Echoes" ist Eloys meistverkauftes. Anschließend erfolgt ein erneuter Umbruch, mit "Planets" und Time To Turn" erscheint eine zweiteilige Science-Fiction-Geschichte. "Metromania" besiegelt mal wieder das Ende der Gruppe, die sich mit einer erfolgreichen England-Tournee verabschiedet.
Bornemann widmet sich erstmals der Produktion. Schon Ende der 70er Jahre gründet er das Horus Sound Studio in Hannover und gilt zwanzig Jahre später als Entdecker der Guano Apes. Seiner Dienste bedienen sich neben zahlreicher Hardrockbands aber auch die Donots und Reamonn.
Eloy läuft als Projekt nebenbei weiter. Bei "Ra" und "Destination" schrumpft die Band zu einem Duo zusammen, wobei Drumcomputer und andere elektronische Hilfsmittel die fehlenden Musiker ersetzen. Ein großes Hallihallo gibt es 1993, als viele der ehemaligen Mitglieder zusammen kommen, um alte Lieder für die Best-Ofs "Chronicles I" und "Chronicles II" aufzunehmen. Wieder zur Gruppe gewachsen, veröffentlichen sie zum 25. Jubiläum "The Tides Return Forever" und geben eine Reihe von Konzerten in Deutschland.
Nach "Ocean 2" gelten die Anstrengungen einer Neuveröffentlichung alter, digital neugemischter Alben, die 1999 beginnt. 2003 erscheint mit "Timeless Passages" eine Best-Of mit neugemischten Liedern aus dem Zeitraum 1975 bis 1998. Erst zum 40-jährigen Jubiläum kommt Ende 2009 wieder neues Material mit dem Konzeptalbum "Visionary" um die Ecke.
Nach der Studioveröffentlichung nehmen Eloy wieder verstärkt Live-Aktivitäten auf. Es gibt eine Tournee und umjubelte Szene-Auftritte, etwa beim "Night-Of-The-Prog"-Festival auf der Loreley. Mit "Live Impressions" (2013) und der "Reincarnation On Stage" (2014) veröffentlichen die ersten Livedokumente seit der seinerzeit gefeierten "Live" von 1978.
2017 nimmt Frank Bornemann das stets verschobene Projekt einer Rock-Oper auf. "The Vision, The Sword And The Pyre (Part 1)" setzt sich mit dem Hundertjährigen Krieg und Jeanne d'Arc auseinander. Mit etlichen Gästen (z.B. Isgaard und einem Kinderchor) veröffentlicht die Band ihre mit Abstand aufwändigste Produktion. Der zweite Teil folgt 2019, und 2023 würdigt Bornemann die Schutzpatronin Frankreichs mit dem Album "Echoes From The Past" ein weiteres Mal.
2 Kommentare mit 5 Antworten
Warum kommentiert eigentlich bei Euch jemand Eloy, der diese Musik nicht mag. Macht wenig Sinn. Vermutlich wird dieser Herr Kubanke auch den Teil 2 kommentieren. Eine komme Welt.
Warum kommentiert eigentlich bei Euch jemand Eloy, der diese Musik nicht mag. Macht wenig Sinn. Vermutlich wird dieser Herr Kubanke auch den Teil 2 kommentieren. Eine komische Welt.
@Laduesseldorf:
Sollen nur Jubelperser Rezensionen schreiben dürfen, denen auch die letzte Sauce gefällt, die ihnen vom Arsch eines Interpreten vor die Nase plätschert?
Dör Hörr Kubanke hat sich schon in Prog-Gefielden rumgetrieben, also hat er Eloy aufgebürdet bekommen. Und wenn ihm Album oder Stil der Band nicht gefällt, dann sagt er das halt. Ist halt seine Meinung, kein Evangelium.
Gruß
Skywise
"Eine komische Welt."
in der tat! wo sind wir nur hingekommen, dass man jetzt sogar eine negative meinung, man muss es sich auf der zunge zergehen lassen, eine negative meinung publizieren darf. ist echt komisch!
Da wünscht sich jemand die gute alte DDR zurück.
Kritik können auch nur die schreiben die keine Ahnung haben von dieser Musik und die Texte einfach nicht verstehen ich höre diese Band schon von den 79 Jahren an. habe viele Platten. mir gefällt diese Musik einfach wer diese Musik nicht Mag brauch hier auch keinen Kommentar abgeben.
Langjähriger Konsum von Eloy-Alben scheint jedenfalls interessante Auswirkungen aufs Sprachzentrum zu haben.