laut.de-Biographie
Marc Moulin
Er gilt als Pionier des Electro-Jazz und startet seine Karriere zu Beginn der 60er Jahre. Geboren in Brüssel, studiert Moulin zunächst Ökonomie und Politikwissenschaft. Seine Leidenschaft für die Musik ist jedoch mächtiger und sieht einen anderen beruflichen Werdegang für ihn vor. Als Musiker, Radiomacher, Humorist und Produzent künstlert er sich erfolgreich durchs Leben.
Moulin gründet 1961 sein erstes Trio und erspielt sich im Lauf der Dekade genug Preise und sammelt genügend Festival-Erfahrung, um im internationalen Musikzirkus ein wichtiges Wörtchen mitzureden. Inspiriert von den Anfängen des elektrifizierten Jazzrock, eingeläutet vom Miles Davis-Album "Bitches Brew", legt er sich einen der weltweit ersten Synthesizer zu und beginnt, die neuen Möglichkeiten in seine Songs einzuarbeiten. Aus dieser Zeit stammt auch die Zusammenarbeit mit der Jazzgitarrenlegende Philip Catherine, die bis heute anhält.
In den 70ern veröffentlich er mit dem Rock-Jazz-Fusion-Septett Placebo drei Alben. Fleißig experimentiert er fleißig an der Elektrofront weiter und gründet schließlich das Trio Telex, mit dem er zwischen 1979 und 1986 fünf Longplayer einspielt. Inspiriert von einem obskuren deutschen Quartett namens Kraftwerk gelten diese Aufnahmen als wegweisend für die Detroiter Technoszene und die House-Pioniere zu beiden Seiten des Atlantiks.
Neben den erwähnten eigenen Formationen begleitet der Pianist und Keyboarder zu dieser Zeit einige Jazzlegenden als Sideman. Slide Hampton, Dexter Gordon, Benny Bailey, Clark Terry und Johnny Griffin lassen sich in seiner Namedroppingliste nachlesen.
Seit 1999 steht Moulin beim renommierten Jazzlabel Blue Note unter Vertrag. Vom ersten Album "Top Secret" (2001) verkaufen sich stattliche 100.000 Einheiten, in Belgien erreicht die Platte Goldstatus. Sein unter eigenem Namen veröffentlichter Mix aus Elektro, Soul und Jazz besitzt eine zeitlose Schönheit, an die er mit "Entertainment" (2004) jedoch nicht ganz anknüpfen kann.
Die kurzzeitige Kreativ-Schwäche nutzt er allerdings, um mit "I Am You" eine richtig prickelnde Arbeit abzuliefern, die 2007 die Herzen der Elektro-Jazz-Sympathisanten höher schlagen lässt.
Noch keine Kommentare