laut.de-Biographie
Rival Sons
Rival Sons sind im Grunde das Musterbeispiel für Retro-Rock: Led Zeppelin mit Deep Purple-Orgel und schwere Black Sabbath-Riffs, garniert mit ein wenig psychedelischem Geschwurbel. Angestaubt klingt allerdings anders!
2008 gründet Gitarrist Scott Holiday die Band gemeinsam mit Bassist Robin Everhart und Michael Miley (Schlagzeug) in Long Beach, Kalifornien. Auf der Suche nach einem Frontmann stolpert das Trio über den Bluesvokalisten und -songwriter Jay Buchanan, in dessen Soloband Drummer Michael Miley kurze Zeit aktiv war. "Innerhalb von 13 Sekunden wusste ich: Das ist der Sänger, nach dem ich die letzten zehn, zwölf Jahre meines Lebens gesucht habe!", schwärmt Scott Holiday.
In der Tat: Buchanans vielseitiges Organ fügt sich perfekt in den groovenden, schweißtreibenden 70er-Rocksound der Band ein. Man kann mit Fug und recht behaupten, hier den neuen Robert Plant vor sich zu haben.
Ihr Full-Length-Debüt "Before The Fire" veröffentlichen die Rival Sons 2009 mangels Plattendeal in Eigenregie. 2010 folgen bereits Shows im Vorprogramm von AC/DC und Alice Cooper. Bald darauf trocknet die Tinte auf dem Vertrag mit dem Death Metal-Label Earache Records. Auf ein selbstbetiteltes Extended Play folgt im Juni 2011 das zweite Album "Pressure & Time", dessen Frontcover "Dark Side Of The Moon"-Künstler Storm Thorgerson beisteuert.
Internationale Erfolge lassen nicht lange auf sich warten. So wählen die Leser des Classic Rock Magazine die in nur 20 Tagen geschrieben, aufgenommen und gemischte Scheibe zum zweitbesten Album des Jahres. Judas Priest nehmen das Quartett mit auf Tour durch Europa, hierzulande verzeichnet die Formation erste TV-Auftritte.
Ein Jahr später kehren die Rival Sons im Rahmen einer nahezu komplett ausverkauften Headliner-Konzertreise in den Okzident zurück. Auch mit der dritten Langrille "Head Down" im Gepäck bleibt kein einziges Ticket bleibt unverkauft.
Doch das Leben on the road ist bekanntermaßen nicht für jeden etwas. So verabschiedet sich im August 2013 Bassist Robin Everhart mit der Begründung, die vielen Konzerte würden sein Privatleben beeinträchtigen, die Band. Dave Beste springt zunächst nur vorübergehend ein, avanciert im Laufe der Aufnahmen zu Album Nummer vier jedoch zum festen Mitglied am Tieftöner.
"Great Western Valkyrie" teleportiert die 70s ins Jahr 2014. Die Rival Sons verfeinern sämtliche ihrer Trademarks, riskieren eine Schippe mehr Psychedelik im schweren Bluesrockgemisch und bekräftigen: die Geschichte des (traditionellen) Rock ist noch lange nicht zu Ende geschrieben.
Dazu tragen auch die weiteren Alben der Kalifornier bei. Nach dem etwas schwächeren "Hollow Bones" (2016) interpretieren die Rival Sons ihren Wurzeln auf "Feral Roots" noch einmal ganz neu. Und auch das 2023 nach der Pandemie-Pause erscheinende "Darkfighter" zählt zum Besten, was das Genre zu bieten hat.
Mit vielschichtigem Anspruch: "Wenn ich von 'kultureller Mitose' oder kultureller Spaltung spreche", so Jay, "meine ich damit, dass ständig neue Grenzlinien entstehen. (...) Das hat meinen Schreibprozess auf alle Fälle beeinflusst. Wir haben eine Verantwortung gespürt, den Menschen etwas Positives zu erzählen, damit sie wiederum etwas Positives weitererzählen können. (...) Unser neues Album ist deshalb geprägt von wichtigen Themen wie Identitätsverlust, der Kunst, Freude zu bewahren (...)", und Gitarrist Scott fügt hinzu: "Platten sind eine gesunde Form der Realitätsflucht."
Ein sehr langer, suitenartiger Song, wiederum namens "Darkfighter" mit vielen Einzelabschnitten eröffnet wiederum den Nachfolger "Lightbringer". Nur vier Monate später und mit Material, das sich in denselben Aufnahme-Sessions anhäufte. Im Vergleich der beiden Repertoire-Hälften meint Scott: "In Sachen Energielevel und Bedeutung halten sie sich die Waage, aber mit einem Nachfolger musst du immer noch einen drauflegen. Ich denke, das ist bei 'Lightbringer' gegeben."
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