laut.de-Kritik
Beeindruckendes Alternative-Potpourri des Ex-STP-Fronters.
Review von Kai ButterweckDie vergangenen Jahre im Leben von Scott Weiland waren von Unbeständigkeit geprägt. keiner wusste so recht wohin mit der ehemaligen Grunge- und Alternative-Ikone. Weder die Stone Temple Pilots noch Velvet Revolver bekannten sich zu ihrem Aushängeschild. Und auch die Nachricht über eine neue Supergroup namens Art Of Anarchy entpuppte sich als Medien-Ente. Letztlich stand Scott Weiland ganz alleine da.
Die einzigen, die dem Sänger treu zur Seite standen, waren seine Solo-Liveband-Kollegen Jeremy Brown (Gitarre), Tommy Black (Bass) und Danny Thompson (Schlagzeug). Statt jedoch in Selbstmitleid zu baden, nahm Weiland seine Dreier-Gefolgschaft bei der Hand und gründete im vergangenen Jahr eine "neue" Band: die Geburtsstunde von Scott Weiland And The Wildabouts.
"Was wir uns musikalisch ausgedacht haben, ist ziemlich heavy, verführerisch und sexy. Da steckt so einiges drin", sagt Weiland. Recht hat er, der Gute. "Blaster", so der Titel des Debütalbums des Quartetts, hat wirklich so einiges im Gepäck.
So startet das Album mit einer druckvollen Hommage an alte Zeiten. Grungige Riffs, die an die härteren "Core"- und "Purple"-Momente erinnern, rhythmische Verweise in Richtung Black Sabbath und Led Zeppelin sowie ein Refrain, der schnell ins Ohr geht, legen die Messlatte gleich zu Beginn hoch an. Ähnlich kompakt und retrospektiv kommen Songs wie der psychedelische Stampfer "White Lightning", der melancholische Harmonie-Rocker "Beach Pop" oder der sich nah ans Original schmiegende T. Rex-Kniefall "20th Century Boy" daher.
Immerhin wird zwischen Weilands Sound-Rückblicken immer wieder Platz für Abwechslung geschaffen. Ein bisschen Bluesrock im Stile der The Black Crowes ("Way She Moves"), beschwingter Gitarren-Pop ("Hotel Rio", "Blue Eyes"), punkig Angehauchtes ("Amethyst") und balladeske Country-Folk-Töne zum Abschied ("Circles") verpassen "Blaster" letztlich einen kunterbunten Gesamtanstrich, der auch ohne Hit-Tupfer beeindruckt.
1 Kommentar
Naja, nicht der große Wurf. Hätte er sich mal früher zusammengerissen und sich lieber auf die STP konzentriert...