laut.de-Biographie
Sólstafir
Banale Rockmusik scheint für isländische Bands vollkommen ausgeschlossen zu sein. So gilt auch für die aus Reykjavik stammenden Sólstafir von vorneherein, dass die Herangehensweise an ihre Songs immer einen eigenen Touch hat. Dass sich das ganz natürlich ergibt, ohne irgendeinen Hintergedanken, ist dabei umso erstaunlicher.
Shouter und Gitarrist Aðalbjörn Tryggvason gründet die Band 1994 zusammen mit Basser Halldór Einarsson als Nebenprojekt. Als sich die beiden anderen Bands in denen sie spielen auflösen, machen sie Sólstafir gemeinsam mit Drummer Guðmundur Óli Pálmason zu ihrem Hauptaugenmerk. Schon nach kurzer Zeit veröffentlichen sie ihr erstes Demo, das noch weitgehend im Black Metal beheimatet ist und dank der Rohheit immer wieder musikalische Vergleiche mit Burzum nach sich zieht.
Ein erstes, offizielles Lebenszeichen erscheint 1996 in Form der EP "Til Valhallar", die für Basser Halldór die letzte Veröffentlichung ist, da er im folgenden Jahr nach Australien abwandert. Seinen Platz nimmt Svavar Austman ein, der sich gemeinsam mit den anderen drei Mitgliedern 1999 darüber freut, beim deutschen Label Ars Metalli Records einen Deal einzusacken.
Allzu lange hält die Freude aber nicht vor, denn bis das Debüt "Í Blóði Og Anda" (zu Deutsch: "In Blut Und Geiste") erscheint, ziehen geschlagene drei Jahre ins Land. Wo andere schon die Flinte ins Korn werfen, geht man in Island lockerer damit um. Da man mit Sæþór Maríus Sæþórsson mittlerweile einen zweiten Gitarristen in der Band hat, nehmen sie erst einmal ein weiteres Demo auf, das wenig später auch als EP namens "Black Death" erscheint.
Das zweite Album lässt weitere drei Jahre auf sich warten und erscheint über Spinefarm Records. Mittlerweile sind sie deutlich im Pagan Metal beheimatet und lassen sich höchstens noch mit Primordial oder einer härteren Ausgabe von Sigur Rós vergleichen. "Masterpiece Of Bitterness" trägt den Titel weitgehend zu Recht, doch nach der Veröffentlichung hüllen sich Sólstafir wieder in Schweigen und machen sich mehr als nur rar.
So müssen Fans der Band vier Jahre ausharren, ehe mit "Köld" das nächste Klangwerk in den Regalen liegt und die Atmosphäre von Island perfekt auf CD bannt.
Nicht so lange dauert es glücklicherweise, bis die ersten Sonnenstrahlen auf "Svartir Svandar" fallen. 2011 steht der vierte Longplayer in den Regalen der Plattenläden und begeistert Fans wie Kritiker. Mehrere europäische Magazine wählen die Scheibe zum Album des Jahres. Mit "Svartir Sandar" schaffen Sólstafir zudem erstmals den Sprung in die Charts.
Den mittlerweile etablierten Mix aus Post, Black und Doom Metal plus einen Schuss Psychedelik verfeinern die Isländer auch auf Album Nummer fünf, "Ótta": Sehnsuchtsvolle Melodien paaren sich mit skandinavischer Kälte.
Dann erlebt das Bandgefüge einen herben Dämpfer. Drummer Pálmason scheidet 2015 aus, die Trennung verläuft alles andere als freundschaftlich, rechtliche Streitigkeiten um den Bandnamen inklusive. Pálmason gründet später die Band Katla, mit der er im Oktober 2017 das Debütalbum "Móðurástin" veröffentlicht.
Sólstafir veröffentlichen nur wenige Monate zuvor "Berdreyminn" und können damit ihre Popularität weiter steigern. Mit dem Album touren die Isländer weltweit, spielen dabei unter anderem beim Reeperbahn Festival und beglücken 2019 sogar mit einigen exklusiven Shows mit Streichquartett in besonderen Venues, etwa der Berliner Apostel-Paulus-Kirche und der Christuskirche Bochum.
Trygvasson zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung seiner Band. Als 2020 das siebte Album "Endless Twilight Of Codependent Love" erscheint, erklärt er: "Nachdem wir so lange eine Metalband gewesen sind und dabei durch Shoegaze, atmosphärischen Black Metal und Post Rock gegangen sind, fühle ich mich einfach privilegiert, all meine Lieblingsgenres zu mischen und damit davonzukommen."
1 Kommentar mit 3 Antworten
Oh Leute, ich bin ja bisschen feucht im Höschen:
https://youtu.be/s6qKV8s9-BA?feature=shared
zimmert gut!
Lustigerweise wird mir direkt über Duris Post Werbung für ein Kopfschmerzmittel angezeigt.
Hehe, Kombinationsangebot - 800er IBU liegt der Vinylversion bei