Porträt

laut.de-Biographie

Spax

Ewiges Talent oder Freestyle-Gott? Old School-Emcee oder Albumversager? Spax polarisiert Fans wie Kritiker. Auf jeden Fall ist er einer der wenigen Veteranen, die sich glaubhaft ins Millenium retten konnten. Doch trotz dreier Longplayer rappt er, abseits von Curse, Samy, Azad und Savas, immer noch nicht im Rampenlicht des Rapgames. Vielleicht vergleichbar mit seinem ehemaligen Langzeitpartner MC Rene, mit dem er Mitte der Neunziger über 100 Shows rockt. Auch MC Rene füllt sein Jahren die Hallen, beim Cruisen oder in Clubs fehlt er jedoch.

Spax und Rene, das Dream Team des Freestyles, eint die bedingungslose Liebe zum Hip Hop mit all seinen Facetten. Bei den Live-Gigs ebenfalls am Start: DJ Mirko Machine. Den lernt der Hannoveraner Raphael Szulc aka Spax auf seiner ersten Jam, den DMC Meisterschaften 1990, kennen. Zwei Jahre früher entdeckt Spax als 15-Jähriger die Hip Hop-Kultur. Tapes von Public Enemy, Beastie Boys und Real Roxanne rotieren in seinem Walkman und wecken in ihm den Zwang zu rappen. "Ich wollte einfach wie ein geiler Typ sein, der rappt. Das habe ich mir dann einfach vorgenommen. Ich bin durch die Gegend gefahren und hab immer mehr gemacht", verrät er im Interview mit Dragz.de.

Aber erst 1996 erreicht Spax mit seinem ersten, selbst produzierten Track einen Plattenvertrag beim Major Motor Music. Mit "Leib und Seele" gelingt ihm gar der Sprung auf VIVA. Doch weitere zwei Jahre ziehen ins Land, bis das erste Album "Privat (Style Fetish)" in den Läden steht. Er leitet für das Goethe Institut daraufhin Workshops in Westafrika, Portugal und Neuseeland und moderiert diverse Breakdance-Battles. 2000 folgt "Alles Relativ". Doch die von Freund Mirko produzierten Alben können den Standard seiner Live-Performances (u.a. mit Jeru The Damaja 1998, Gang Starr 1999, Eminem 2000) nicht halten. So kann sich Spax trotz Deutsch Rap-Hype weder im Mainstream noch an der Spitze etablieren. Als dann ein gewisser Kool Savas auf der Bildfläche auftaucht und in Interviews ungewohnt deutllich dem Blumentopf, Fettes Brot und eben Spax die Meinung geigt, rückt Spax immer mehr ins Abseits.

Savas läutet auch den Westberlin-Battle-Hype ein. Folge: eine neue Rap-Generation, eine neue Konsum-Generation, die mit Spax wenig anfangen kann. Und umgekehrt. Spax kritisiert offen die seiner Meinung oft rassistischen und sexistischen Battle-Raps. Das türkische M.O.R.-Mitglied Fuat antwortet auf seiner Webseite: "Spax, man, haben wir dich jemals gedisst, wenn du auf Jams kamst? Im Acud haben wir Sylvester reingefeiert. Du hast gefreestylt, unsere Namen eingebaut. Hast du jetzt zweihundert Jams gerockt? Muß ich jetzt Respekt vor dir haben? DJ Bobo hat auch fünftausend Konzerte in der ganzen Welt gerockt. Der ist aber immer noch whack."

Man mag zu den jeweiligen Aussagen stehen, wie man will. Kommerziell zieht Spax trotz Kollabos mit Guru, OC und LL Cool J auf jeden Fall den kürzeren. 2001 kommt es auch noch zum Streit mit Mirko Machine. Ergebnis des Splits: Spax tut sich mit dem ITF-Champion DJ Mr. Burnz zusammen, der auch auf seinem 2003er Album "Engel und Ratten" am Start ist.

2005 erscheint "Schattenkrieger" von den All City Allstars feat. Spax, zwei weitere Alben ("Unter Dem Radar", 2011; "Zeiten Ändern Dich Nicht Immer", 2015) veröffentlicht Spax unter dem Alias Die Profis mit DJ Mirko Machine. "Diamanten & Pechstein" erscheint im Sommer 2019 und featuret Brisk Fingaz.

Alben

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