laut.de-Kritik

Nicht nur laut, sondern auch krank.

Review von

Mit "Ride" bietet "Winning Days" einen furiosen Einstieg. "Woooaaaaah" ist das erste, was man vom ziemlich durchgepsychten Sänger Craig Nicholls zu hören bekommt. Passender geht's nicht - kranker schon, wie die nächsten Tracks beweisen werden. Dazu bietet der Song ein grandios aufgebautes Fundament. Sowohl die Gitarre als auch die Drums steigern sich kontinuierlich auf den stoischen und doch eingänglichen Refrain hin.

Wieder einmal zeigen die Vines, dass Rock'n'Roll nicht nur laut ist. Und wenn, dann richtig. Auch krank darf Rockmusik schon mal sein. So mischen sich in die psychedelischen Ausuferungen von "Animal Machine" schräge Abweichungen vom dem, was man als normalen Gesang bezeichnet. Das hört sich dann an, als würde die Stimme durch die Töne schlittern. Die Saiten reißen die Stimmung wieder zum kurzen Gitarrensolo auf, der Song bleibt stetig in Bewegung.

Ja, von Dynamik verstehen die Vines etwas. Auch ruhig beginnende Songs wie "TV Pro" profitieren davon. Hält man das Stück im ersten Moment für eine Ballade, wirkt der Refrain wieder laut am besten. Da löst ein verspieltes "Lalala" dahingerotzte Chorus-Zeilen ab. Nur um kurz darauf wieder in eine sanfte Ballade umzuschwenken.

Die Fortsetzung von "Autumn Shade" ist leider nicht so gut gelungen wie der erste Teil. Und doch zeigt der Titel, dass die Balladen auf einem Vines-Album auf keinen Fall fehlen dürfen. Auch "Winning Days" ist ein wundervolles langsames Stück. Hier zieht das seichte "Lalala"-Gesinge den Song jedoch ins Lächerliche. Das hätte nicht sein müssen.

"Evil Town" erdrückt den Hörer fast, so dicht ist die Gitarrenwand zu Beginn gestrickt. Wie schon beim letzten Album sind die Songs wieder unglaublich gut und auf den entsprechenden Track zugeschnitten von Rob Schnapf (Beck, Foo Fighters, Elliott Smith) produziert.

"Winning Days" versetzt mich nicht wie das Vines-Debüt in Jubelstürme der Begeisterung. Doch ist es ein Album, auf dem sich vorwiegend Höhen finden. Die schwächeren Songs verlaufen sich vornehmlich im flächig-ausufernden Sound, in dem sich die Vines gegen Ende (zum Beispiel in "Amnesia") verzetteln.

Trackliste

  1. 1. Ride
  2. 2. Animal Machine
  3. 3. TV Pro
  4. 4. Autumn Shade II
  5. 5. Evil Town
  6. 6. Winning Days
  7. 7. She's Got Something To Say
  8. 8. Rainfall
  9. 9. Amnesia
  10. 10. Sun Child
  11. 11. Fuck The World

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49 Kommentare

  • Vor 20 Jahren

    Wieso kommt jetzt erst das Review bei Laut für das Album heraus??? Ich bin auf das Album schon vor einer Woche bei dem CD-Händler gestoßen und da stand es nicht gerade unter den Neuveröffentlichungen.Naja Egal.... ich bin erst jetzt auf die Band gestoßen und kannte daher auch nicht das Vorgänger Album was ja bei Laut, wohl sehr hoch gewertet wurde. Mir gefällt aber dennoch Winning Days recht gut. Vor allem die härteren Songs wie Ride, Animal Machine, TV Pro, Evil Town und Fuck The World. Für die ruhigeren Songs kann ich mich auf diesem Album hingegen nicht so sehr begeistern. Die klingen irgendwie so Langweilig und Standardmäßig. Dennoch muss ich sagen, das mir das Album recht gut gefällt im allgemeinen, wenn ich es auch nicht sonderlich überragend finde.

  • Vor 20 Jahren

    Man man man

    DU KENNST "HIGHLY EVOLVED" NICHT ????

    Das Album gehört in jede Plattensamlung. Es ist genial.

    Zu Winning Days kann ich noch nicht all zu viel sagen da ich erst ein paar Lieder kenne aber das was ich gehört habe klingt verdammt gut. Die etwas langsamen Lieder gefallen mir auch nicht so gut wie die schnellen aber Winning Days find ich verdammt cool obwohl der lalala gesang etwas unpassend ist.

    Das das review erst jetzt kommt liegt wohl daran, dass das Album erst morgen in Deutschland erscheint.

  • Vor 20 Jahren

    "the vines sind nirvana für arme" - Charlotte Roche

    das album High eveolved) begeistert mich nicht
    das als single veröffentlichte "ride", konnte mich in seinen bann ziehen, jedoch hielt die freude nicht sehr lange an, für mich wird es schnell langweilig, meine meinung...
    was soll man zu dieser band schon sagen, ausser das sie einen sehr symphatischen frontmann haben,ich weiss es nicht...

    ich hoffe mal das das album "gut" wird, zuzeitsihet es aber danach aus das ich es mir nicht kaufen werde, high evolved reicht mir im moment, obwohl das, wie es oben vllt. ein bisschen den anschein hat, nicht grottig ist, es ist einfach nicht das wonach ich suche...

    nirvana ist besser

  • Vor 20 Jahren

    the vines habe ich über ein interview in der tv-spilefilm kennengelernt. dieses interview war so sinnlos und man hat nicht mal im mindesten irgendwas über die band rausgefunden, außer dass sie wohl sehr große spinner sein müssen. als ich dann noch das cover im laden sah habe ich mir ohne reinzuhören direkt gekauft. das erste lied ride finde ich großartig ich könnte mir kaum ein leichteres riff denken aber es ist gnadenlos cool und die eigenartige stimme des sängers gefiehl mir. ich habe dann mehrere auftritte bei shows wie jay lenno gesehen. die typen gefallen mir obwohl der sänger denkt er wäre kurt cobain. das ganze album ist ein bisschen am sound von nirvana orietiert, was ich aber nicht schlimm finde. das erste album ( habe ich mir erst später besorgt ) verstärkte dann meine nirvana-theorie noch mehr ( get free und outtathaway ). die band weiß vorallem live einen zu unterhalten und das ist gut, aber vielleicht sollten sie einbisschen berechenbarer werden. kurzes beispiel was einem freund von mir wiederfahren ist:
    der sänger kommt auf die bühne und beleidigt die menge, was schon mal ziehmlich kacke ist, denn diese leute haben bezahlt um diese band zu sehen die sie cool finden und nicht um von ihnen angemacht zu werden. egal weiter gehts... der bassist kommt hinzu und fragt seinen band-kollegen was das denn sollte und schubst ihn. der sänger haut dem bassist ins gesicht und dieser geht von der bühne. tja die vines haben keinen einzigen song gespielt.
    sowas ist einfach nur scheiße.

    puschnek

  • Vor 20 Jahren

    wenn du mich meinst:
    kein plan wann das konzert war es war aber auch nicht in deutschland sondern in australien.

    puschnek