laut.de-Biographie
Weezer
"Gäbe es irgendetwas, wofür du die Deftones auflösen würdest?" "Ja, wenn ich bei Weezer mitspielen dürfte, dann sofort!" (Chino Moreno in einem Interview)
Es ist 1988, Rivers Cuomo zieht nach Los Angeles, mit dem Plan, Rockstar zu werden. Bald muss er allerdings feststellen, dass das nicht ganz so einfach ist, und gibt auf. Zur selben Zeit verlässt ihn seine Freundin und er ist total am Boden. Rivers hat eine Menge Zeit und beginnt, Songs zu schreiben. Da er niemanden hat, der ihm zuhört, drückt er sich mit ihrer Hilfe aus...
Vier Jahre später, 1992 ist es so weit, Weezer werden von Rivers Cuomo, Jason Cropper, Matt Sharp und Pat Wilson gegründet. Sie treten in Los Angeles und Umgebung auf und nach einem guten Jahr nimmt sie Geffen Records unter Vertrag. Sie fahren nach New York, um mit Ric Ocasek (früher bei den Cars) ihr Debut aufzunehmen. Jason Cropper verlässt die Band, um sie um seine schwangere Frau zu kümmern. Seinen Platz nimmt Brian Bell ein.
Im Mai 1994 kommt das selbstbetitelte Debut auf den Markt und wird zum Hit. Weezer sind im richtigen Moment mit dem richtigen Album an der richtigen Stelle. Drei Singles werden ausgekoppelt, mehrere Millionen Platten verkauft. Dank "Buddy Holly", welches mehrere MTV-Awards gewinnt, wird auch Europa erobert. Die Band tourt und Rivers Cuomo wird letztendlich doch zum Rockstar. Doch auch damit kommt er nicht zurecht und erste Selbstzweifel tauchen auf. Nach der Tour geht Rivers nach Harvard, Matt und Pat gründen eine weitere Band, die Rentals und Brian arbeitet mit den Space Twins zusammen.
Im Herbst 1996 erscheint das zweite Album - "Pinkerton". Die Gitarren sind härter, die Texte gehen mehr in die Tiefe - Rivers Coumo versucht, sämtlichen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, und verändert genau die Sachen, die sie beim ersten Mal kritisiert hatten. Zwar verkauft sich "Pinkerton" auch gut, doch der Erfolg des Debuts kann nicht wiederholt werden, und nach Pinkerton scheint die Luft irgendwie raus zu sein. Matt Sharp verlässt schließlich die Band, um sich fortan ganz den Rentals widmen zu können. Für ihn kommt Mikey Welsh hinzu und um Weezer wird es still, sehr still. Mehrfach wird angekündigt, dass neue Songs geschrieben werden, dann hat Rivers eine Schreibblockade und am Ende rechnet niemand mehr wirklich damit, dass Weezer jemals wieder etwas Neues veröffentlichen.
Im Sommer 2000 spielen Weezer auf der Warped Tour mit und gehen auf eine eigene Clubtour. Die Auftritte sind sofort ausverkauft und die Reaktionen bei den Konzerten sind so überwältigend, dass Weezer beginnen, an einem neuen Album zu arbeiten. Zu Weihnachten werden Songs als MP3 auf der Webseite veröffentlicht und an Radiostationen verschickt. Wiederum sind die Reaktionen durchweg positiv.
Im Mai 2001 erscheint nach fünf Jahren endlich das neue Album "Weezer" - wegen des Covers auch "The Green Album" genannt. Schon die erste Single "Hash Pipe" erinnert an Weezers beste Zeiten. Nicht ganz so ungeteilt ist dagegen die Zustimmung zum 2002-Release Maladroit, das ausgiebig im 80er-Hardrock wildert.
2004 veröffentlichen Weezer ihre erste DVD. "Video Capture Device" kommt opulent und fanfreundlich daher. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die Band bereits wieder im Studio, um am nächsten Album zu feilen. Dabei entstehen jede Menge neuer Stücke, die unter der Ägide von Produzentenlegende Rick Rubin ihren Weg auf Band finden. Weezer veröffentlichen einige dieser Tracks auf ihrer Homepage, letztendlich schafft es jedoch lediglich ein Song davon ("Hold Me") auf die Platte, die unter dem Namen "Make Believe" ab Mai 2005 in den Läden steht. Die erste Single des Lonplayers, "Beverly Hills" bringt Weezer die erste Grammy-Nominierung der Bandhistorie ein.
Über ein Jahr später wird Weezer-Fans mal wieder angst und bange: Die Band liege derzeit auf Eis, lässt Rivers aus den Flitterwochen mit seiner Braut Kyoko Ito, die er im Juni in Malibu ehelicht, verlauten. Alle Mitglieder stünden zwar in Kontakt miteinander, dennoch sei es gut möglich, dass gar keine Platte mehr zustande komme. Kein Wunder, frönt der stolze Harvard-Absolvent in Japan doch einem neuen Hobby: Nachts radelt er in eine japanische Shopping-Mall, um seine Zeit in Instant-Recordingstudios zu verbringen, in denen man für fünf Dollar eine Stunde lang Songs aufnehmen kann.
Er brauche gerade etwas mehr Zeit für sich selbst, eine Solo-Karriere plane er aber nicht, so Cuomo. Und fügt hinzu, dass die Band für ein Greatest Hits-Album eigentlich zu wenig Songs beisammen habe, und so verlaufen die Planungen im Sande.
Im Februar 2007 verkündet Rick Rubin, Cuomo habe ihm Demos einiger neuer Weezer-Tracks zugesandt. Einen Monat später bestätigt die Band die Gerüchte, dass sie an einem brandneuen Album arbeitet, im April taucht sogar ein mit "Pig" betitelter Song im Netz auf, und die Domain www.albumsix.com linkt direkt auf die offizielle Bandhomepage. Das noch unbetitelte Werk soll laut Cuomo Anfang 2008 erscheinen.
In der Zwischenzeit versüßt uns der Kopf der Band den musikalischen Alltag. Sein Solodebüt "Alone – The Home Recordings Of Rivers Cuomo" erscheint im Dezember 2007 in den USA und beinhaltet eine Zusammenstellung verschiedener Demos der letzten 15 Jahre. Cuomo will in der nahen Zukunft, sofern es ihm Geffen Records weiterhin gestattet, noch mehr seiner Demos auf den Markt bringen.
Ursprünglich wollte er zum Solodebüt auch sein erstes Buch veröffentlichen. Allerdings erscheint das erst Ende 2011, trägt den Titel "The Pinkerton Diaries" und beschäftigt sich, wie der Name schon verrät vor allem mit dem zweiten Album.
In der Zwischenzeit veröffentlichen Weezer zwei Scheiben, die bei Kritikern und Fans nicht sonderlich gut ankommen. Erst mit "Everything Will Be Alright In The End" kommt 2014 wieder ein richtig gutes Weezer-Album raus. An den Reglern sitzt der Mann, der schon das blaue und grüne gut werden ließ: Ric Ocasek. Zwei Jahre später setzt die Band mit "Weezer (White Album)" auch ihre Farbenlehre fort.
Die Fanbase ist den Weezer-Jungs bei ihrer Arbeit auf der Bühne und im Studio besonders wichtig: "Eigentlich wollen wir die Songs schreiben und spielen, die das ausdrücken, was unsere Fangemeinschaft will. Das sind die Songs, die uns glücklich machen."
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